Nymphenburger Gespräche

Nymphenbuger Gespräche - Plattform für DialoDie neuen Gesichter Deutschlands

Die Wege, wie Menschen nach Deutschland gekommen sind, sind unter­schied­lich: Sie sind hier geboren, sie sind als Jugendliche und Studierende, Arbeitskräfte und Unternehmer hierhergekommen, sie haben Schutz vor Verfolgung oder Krieg gesucht. Tatsache ist: unsere Gesellschaft ist seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vielfältiger geworden. Und sie profitiert davon. Die Erweiterung der Kulinarik, der Sprachen, der Kultur haben uns bereichert. Ungewöhnliche Bio­grafien haben ungewöhnliche Menschen her­vorgebracht: Schriftsteller, Künstlerin­nen, Intellektuelle, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Unsere Gesellschaft hat ihnen viel zu verdanken. Die Rede Navid Kermanis im Deutschen Bundestag zum 65. Jahrestag des Grund­­gesetzes ist ein Symbol dafür.

In dieser Reihe stellen wir Ihnen Gäste vor, die für diese Entwicklung stehen. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch über ihren Lebensweg und ihr Werk oder das Engagement, das daraus erwachsen ist.

Die Reihe beginnt mit:

Timofey Neshitov

Mittwoch, 12. November 2014, 19:30 Uhr
Presseklub München, Marienplatz 22

Tim Neshitov, geb. 1982 in Sankt Petersburg, kam 2004 nach Regensburg, wurde Deutschlandkorrespondent der türkischen Zeitung Zaman. Heute ist er freier Mitar­bei­ter bei der Süddeutschen Zeitung und beim Bayerischen Rundfunk.

Mehmet Daimagüler

Mittwoch, 10. Dezember 2014, 19:30 Uhr
Presseklub München, Marienplatz 22

Mehmet Daimagüler, geb. 1968 in Siegen, war zeitweilig Bundes­vorstands­mitglied der FDP und Ehrenvorsitzender der Liberalen Türkisch-Deutschen Vereinigung. Der Jurist wirkt als Vertreter der Nebenklage im „NSU“-Prozess mit.

Gegensätzliches gelten lassen

Jüdische und Islamische Textauslegung im Vergleich

Mit Prof. Dr. Daniel Krochmalnik, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, Prof. Dr. Angelika Neuwirth, Arabistin, FU Berlin, Initiatorin des Projektes Corpus Coranicum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften,
Prof. Dr. Prof. Ömer Özsoy, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Montag, 06.10.2014, 19:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Straße 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Wer sich näher auf Auslegungsweisen von Tora und Koran in jüdischer und islami­scher Tradition einlässt, wird feststellen, dass es hier erstaunliche Nähen gibt. Das jüdische Konzept der Gesichter der Tora, die symbolisch gesprochen bis zu 70 betragen dürfen – d.h. unendlich viele –, und die traditionelle islamische Auffas­sung des Korans als Meer einer Fülle von Deutungsmöglichkeiten entsprechen sich. Erklärungen durften in beiden Traditionen spielerisch die ausgefallensten Schlüsse aus den Texten ziehen und sich dabei auch widersprechen. Kann uns ein Blick auf diese offenen Traditionen helfen, unseren Anspruch auf eine einzige richtige Deutung biblischer Texte neu zu bedenken?

Nach dem Islamismus

Zur Neueinschätzung der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs

Mit Prof. Dr. Werner Schiffauer, Kulturanthropologe, Viadrina Universität Frank­furt/Oder und Dr. Burkhard Körner, Präsident des bayerischen Landesamtes für Verfassungs­schutz (angefragt)

Mittwoch, 17.09.2014, 19:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Straße 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görus gehört zu den umstrittensten Organisa­tio­nen türkischer Einwanderer in Deutschland und steht unter verfassungsschutz­rechtlicher Beobachtung. Doch Milli Görüs hat sich weiter entwickelt. Werner Schiffauer hat in einer Studie den Versuch einer zweiten Generation untersucht, die Rolle von Islam und Politik neu zu bestimmen, und sieht in dieser post-isla­mis­ti­schen Suche intellektuell überzeugende Antworten auf den radikalen Islamismus. Ist Milli Görüs also ein Partner, den die Gesellschaft heute dringend braucht? Hamburg jedenfalls wird die Gemeinschaft ab 2015 nicht mehr in seinem Verfassungsschutzbericht führen.

Gedenkschrift für Manfred Görg

„Vom Leben umfangen“
Ägypten, das Alte Testament und das Gespräch der Religionen

Festliche Buchpräsentation der Gednekschrift für Manfred Görg

Samstag, 13. Dezember 2014, 15:00 Uhr
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Gabelsbergerstr. 35

Die Räumlichkeiten des Ägyptischen Museums bieten einen stimmigen Rahmen, um ein Buchprojekt den Freunden Abrahams, der Fachwelt und der Öffentlichkeit zu präsentieren, auf das wir stolz sein können: 64 Wissen­schaftler/innen aus den Bereichen Theologie und Religionswissen­schaft, Ägyptologie und Altorientalistik sowie interreligiöser Dialog haben Beiträge zum Gedenken an Manfred Görg verfasst. Der stattliche Band mit rund 700 Seiten wird im Auftrag der Freunde Abrahams herausgegeben von Stefan Jakob Wimmer und Georg Gafus und erscheint als Bd. 80 in der von Manfred Görg selbst gegründeten Reihe „Ägypten und Altes Testament“.

Als Höhepunkt der Buchvorstellung dürfen wir als Festvortrag ankündigen:

„Abraham – eine Kristallisationsgestalt für Judentum, Christentum und Islam“
(M. Görg). Konsequenzen für das Zusammenleben heute

von Prof. Dr. Dr. Karl-Josef Kuschel, Institut für ökumenische und interreligiöse Forschung der Universität Tübingen, Mitglied in den Kuratorien der Stiftung Welt­ethos und der Freunde Abrahams.

Für die Kosten von Catering und musikalischer Umrahmung sind Spenden willkommen.

Wir bitten um Anmeldung bis 1. Dezember unter info@freunde-abrahams.de oder Tel 089/15881260

Angebot der Evangelischen Stadtakademie

„Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit“

Ein Religionsgespräch – Dienstag, 16. September 2014, 19:00 Uhr
in der Allerheiligen-Hofkirche, Residenzstr. 1 (Zugang vom Marstallplatz aus)

mit Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern,
Prof. Dr. Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising,
Botschafter Jakob Finci, Präsident der Jüdischen Gemeinschaft von Bosnien und Herzegowina, Sarajewo,
Mustafa Cerić, Präsident des Bosniakischen Weltkongresses und Mitgründer der Bosniakischen Akademie der Wissenschaften und Künste, ehem. Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Sarajevo
Moderation: Matthias Drobinski, Süddeutsche Zeitung

Eintritt frei; Anmeldung erbeten bei der Ev. Stadtakademie

„Krieg bedeutet immer das Scheitern des Friedens, er ist immer eine Niederlage für die Menschheit“ – am 7. September 2013, im Vorfeld eines möglichen Militärschlags gegen Syrien, griff Papst Franziskus diese Worte auf, die Johannes Paul II. im Vorfeld des Irakkrieges geprägt hat: „Gewalt und Krieg sind niemals der Weg des Friedens. Vergebung, Dialog, Versöhnung sind die Worte des Friedens“. Nicht immer haben Kirchen und Religionen so klar für nichtmilitärische Lösungen von Konflikten plädiert. Es war ein weiter Weg von 1914 bis heute. Kann die Leitperspektive des „gerechten Friedens“ die traditionelle Rede vom „gerechten Krieg“ ablösen? Welchen Beitrag können die Religionen heute für den Frieden leisten?

Eine Veranstaltung der Evangelischen Stadtakademie München mit dem Kulturreferat der LH München und dem Erzbischöflichen Ordinariat München, Fachbereich Dialog der Religionen und Fachbereich Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit.

 

Religions for Peace

Die Freunde Abrahams zu Gast bei „Religions for Peace“:
23. September 2014 19 Uhr im EineWeltHaus in München, Raum 211/212

Die 2. Vorsitzende der Gesellschaft, Brigitte Hutt, informiert über die Arbeit und Zielsetzungen des Vereins und lädt Sie ein, über die Möglichkeiten und Notwendigkeiten eines „Abrahamischen Dialogs“ zu diskutieren.

Dienstag, den 23. September ab 19.00 Uhr im EineWeltHaus in Raum 211/212.

 

Ökumenischer Gesprächskreis

Im Wintersemester bietet der Ökumenische Gesprächskreis Holzkirchen (u. a.) an:

Di 30. Sept. 2014:    „Sich heilen lassen – Spiritualität und Medizin im Gespräch“

Mo 17. Nov. 2014:     25 Jahre Mauerfall (Spielfilm und Gespräch)

Di 2. Dez. 2014:       Suppe, Seife, Seelenheil – Besuch bei der Heilsarmee

Mi 28. Jan. 2015:       Besuch der Alt-Katholischen Gemeinde in München

Details, Veranstaltungsorte und Anmeldungsmöglichkeiten unter
www.holzkirchen-evangelisch.de/oekumene/oek_gk_prog.htm

Armenien und Karabach

Ein Bericht über die Reise der Freunde Abrahams (Oktober 2013)

Donnerstag, 22. Mai 2014, 19.00 Uhr
Pfarrsaal von St. Korbinian, Valleystr. 24 (U6, U3 Implerstraße)
Teilnahmegebühr: 8,- € (Mitglieder: 5,- €)

Nachdem Freunde Abrahams in der Osttürkei u. a. mit der armenischen Ge­schich­te konfrontiert waren, bereisten wir nun das kleine unabhängige Armenien – und erlebten seine schwierige Situation zwischen Anatolien, Kaukasus und Iran. Für diejenigen, die nicht mitkommen konnten, aber auch für die Teilnehmer/innen zur Rückschau, berichten wir mit Bildern von Eriwan, vom Ararat und vom Sevan-See, von Kirchen und Klöstern, und von der entlegenen, umstrittenen Republik Berg Karabach.

Tagesausflug 2014

Moschee und Mykene im Ampertal

TagesfahrtTagesausflug nach Neufahrn, Bernstorf und Hohenkammer

Ahmadiyya-Moschee in Neufahrn bei Freising, spektakuläre bronzezeitliche Ausgrabungen in Bernstorf bei Kranzberg, und eine Überraschung in Schloss Hohenkammer

Sonntag, 6. Juli 2014, 9.00 bis 17.00 Uhr

Unser diesjähriger Tagesausflug führt zu außergewöhnlichen Zielen in der nahen Umgebung.

Die muslimische Ahmadiyya-Strömung versteht sich als islamische Reformbewe­gung, im 19. Jahrhundert in Britisch-Indien entstanden, und wird heute von ande­ren Muslimen oft als häretisch stigmatisiert, in manchen Ländern verfolgt. Sie sieht in ihrem Gründer Mirza Ghulam Ahmad eine messianische Gestalt und lehnt Gewalt in der Religion vehement ab. Wir besuchen die Moschee der Münchner Ahmadiyya-Muslime in Neufahrn bei Freising.

Ein kurzes Stück weiter entlang der A9 führt uns zurück in das Netz internationaler Handelswege der Bronzezeit. Bei dem Weiler Bernstorf (Gemeinde Kranzberg) wurde in den 2000er Jahren unter dem ungläubigen Staunen der Fachwelt eine Stadtanlage über dem Ampertal entdeckt, die Mitte des 2. Jahrtausend v. Chr. bei einem gigantischen Brand unterging. Die Funde sind spektakulär: Objekte aus Bernstein und Gold, die auf Beziehungen zu Mykene und Ägypten verweisen!

Vor Ort ist nun ein kleines Museum eröffnet (rechtzeitig vor unserem Be­such!), außerdem können wir (fakultativ) einen kleinen Spaziergang über den bewal­de­ten Hügel unternehmen.

Ein weiterer kurzer Halt in Schloss Hohenkammer hält zur Abrundung noch ein uner­wartetes Schmankerl bereit.

Abfahrt: 9.00 Uhr (s.t.) am Prof.-Huber-Platz (vis-à-vis LMU Hauptgebäude)
Teilnahmekosten: 29,- €

Anmeldung erforderlich, max. 35 TeilnehmerInnen. Anmeldung durch Überwei­sung von 29,- € auf das Konto IBAN DE79 7019 0000 0000 3165 98 (ggf. erhalten Sie Absage und Rücküberweisung). Für evtl. kurzfristige Kontakt­auf­nahme vor dem oder am Abreisetag erreichen Sie uns unter Tel. 1588 1260 oder 0177/2098325 (Dr. Wimmer).

Ägypten im Koran

HauptvortragVortrag von PD Dr. Stefan Jakob Wimmer

Donnerstag, 5. Juni 2014, 18.00 Uhr
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Gabelsbergerstr. 35
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 5,- €)

„Kommt nach Ägypten, wenn Gott will, in Sicherheit!“ (Sure 12:99)     
Wie viele andere Überlieferungen, die aus der Bibel bekannt sind, erzählt auch der Koran die Geschichte von Josef, den seine Brüder nach Ägypten verkauften, kennt das Motiv des Pharao, würdigt den Propheten Mose und den Auszug der Israeliten durch die Wüste Sinai in ihr Verheißenes Land. – Was sagt die Heilige Schrift der Muslime dabei über Ägypten aus, und wie steht sie zur Frage nach der Historizität der Inhalte? Wie geht der Koran mit dem Erbe der pharaonischen Zivilisation um – und wie die spätere islamische Tradition?

Veranstaltet von der Gesellschaft Freunde Abrahams in Kooperation mit dem Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst und der Buchhandlung Imhotep.atreff

Anschließend Gelegenheit zu ABRAHAMS TREFF in einer nahe gelegenen Gaststätte.