Freundschaft zwischen Islam und Christentum

Paolo Dall’Oglio und das Kloster Mar Musa in Syrien

Vortrag von Dr. Christian M. Rutishauser SJ,
Provinzial der Schweizer Provinz der Jesuiten, Zürich

Dienstag, 16. Januar 2018, 19.00 Uhr
Evangelische Stadtakademie München
8,- (erm. 7,- €), Anmeldung erbeten, www.evstadtakademie.de

Paolo Dall’Oglio, italienischer Jesuit, Arabist und Islamwissenschaftler, wurde in den 1980er Jahren bekannt, als er das verlassene syrisch-katholische Mar Musa Kloster in der Wüste nördlich von Damaskus neu begründete. Dieses Kloster war in besonderer Weise der Freundschaft von Christentum und Islam gewidmet. Hier hat er weitreichen­des Neuland betreten. Anklagen gegen das syrische Regime und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit führten zu seiner Ausweisung aus Syrien. Seit er sich in Raqqa für entführte Freunde als Verhandler beim „Islamischen Staat“ einsetzen wollte, ist er verschollen. – Der Vortrag stellt den Weg und die Vision Paolo Dall’Oglios vor.
In Zusammenarbeit mit: Forum der Jesuiten und Stiftung für Spiritualität und interreligiösen Dialog, München

Abrahamisches Friedensgebet 2017

Im Gedenken an Manfred Görg

Sonntag, 17. September 2017, 12.00 Uhr
Ev.-Luth. Kirche St. Lukas, Thierschstraße 28 in München

Nach dem großen Zuspruch im September 2016 laden die Freunde Abrahams erneut ein zu einem die Religionen umfassenden Abrahamischen Gebet: Eine spirituelle Veranstaltung, bei der Vertreter der abrahamischen Religionen im Sinne Manfred Görgs sich mit Texten aus ihren jeweiligen heiligen Büchern auseinandersetzen, mündend in Gebete für den Frieden, den wir alle herbeisehnen, Gebete, die wohl alle Anwesenden mittragen können. So wird ein großes Anliegen Manfred Görgs in die Tat umgesetzt. Das diesjährige Thema lautet:

Die Barmherzigkeit Gottes

Impulse werden beigetragen von:

Michaela Rychlá (Israelitische Kultusgemeinde)
Imam Belmin Mehić (Münchner Forum für Islam)
Pfarrerin Beate Frankenberger (St. Lukas)

Dazwischen Zeit zum Nachdenken mit musikalischen Beiträgen aus den Religionen.

Friedensgebet des Rates der Religionen 2017

„Frieden schaffen“

Montag, 16. Oktober 2017, 19.00 Uhr
Fußgängerzone vor St. Michael, Neuhauser Str. 6

Unter dem Motto „Frieden schaffen“ veranstaltet der Münchner Rat der Religionen ein Friedensgebet in der Münchner Fußgängerzone. Die Religions­gemeinschaften wollen mit dem Gebet ein gemeinsames Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen und sich zu Frieden und Versöhnung bekennen. Das Friedens­gebet findet inzwischen im vierten Jahr statt.

An dem Gebet nehmen unter anderen teil: der katholische Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, die evangelische Stadtdekanin Barbara Kittelberger sowie Vertreter der jüdischen Gemeinden, der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom e.V., muslimische Verbände, vertreten durch den Muslimrat München und das Münchner Forum für Islam, die Orthodoxen Pfarrkonferenzen, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kir­chen in München, vertreten durch die koptisch-orthodoxe Gemeinde St. Mina, die Aleviten sowie Vertreter des Buddhismus. Zum gemeinsamen Friedensgebet sind alle Münchner Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Dem 2016 gegründeten Rat der Religionen in München gehören neben Vertre­terInnen der Religionsgemeinschaften von Christen, Juden, Muslimen, Aleviten, Buddhisten und Baha’i auch die Freunde Abrahams an.

Warum interreligiöser Dialog?

Antworten aus der jüdischen, christlichen und islamischen Theologie

Vortrag von Dipl.-Theol. Judith Fröhlich (Vorstandsmitglied der Freunde Abrahams)
Donnerstag, 19. Oktober 2017, 18.00 Uhr

(Fand im April 2017 unter technischen Problemen statt und wird deshalb im WiSe 2017/18 wiederholt!)

MVHS Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Raum 0115
Teilnahmegebühr: 7,- €

Sehr häufig führen die drei abrahamischen Religionen einen „Dialog des Lebens“ oder „des Handelns“. Fragen, die dabei im Vordergrund stehen und zugleich die Motivation für den Dialog bilden, sind das friedliche Zusammenleben in pluralen Gesellschaften, der gemeinsame Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität oder das Einbringen religionsübergreifender ethischer Werte. Doch gibt es auch Motiva­tio­nen zum Dialog, die in den Religionen selbst, in ihren heiligen Schriften und theologischen Konzepten verborgen liegen? Dieser Frage soll im Vortrag nach­gegan­gen werden. Dabei wird der Blick auch auf die Entstehungsgeschichte der drei Religionen zu richten sein.

Mystik im Dialog

Das Symbol Nacht bei Johannes vom Kreuz und im Sufismus
Seine Bedeutung für eine zeitgemäße Spiritualität

Vortrag von Dipl.-Theol. Johannes Boldt

Dienstag, 24. Oktober 2017, 19.00 Uhr
Zentrum St. Bonifaz (OG), Karlstr. 34
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Der Kern jeder lebendigen Religion ist die Mystik, da Gott letztendlich alle Religionen verbindet. Angeregt von der Poesie, den Gedanken sowie den Symbolen, Meta­phern und allegorischen Bilder einiger Sufis, der islamischen Mystiker, und des christlichen Mystikers Johannes vom Kreuz geht der Referent besonders dem Symbol „Nacht“ nach, das sich in vielen Aussagen und Analogien wiederfindet. Im mau­rischen Spanien war eine gegenseitige Befruchtung solcher spiritueller Erfahrungen zwischen den Religionen möglich und trug reiche Früchte auch für die europäische Literatur und Kultur. Beide Aspekte – die literarische Verwandtschaft wie auch die darin vorhandene Dialogfähigkeit dieser Spiritualitäten – werden dargestellt.

Johannes Boldt ist Referent für Religions- und Weltanschauungsfragen und stellvertretender Vorsitzender des Katholischen Bildungswerks Rosenheim, Mitglied im christlich-muslimischen Arbeitskreis Rosenheim der Arbeitsgemeinschaft christ­licher Kirchen (AcK) und Autor diverser Publikationen zur Spiritualität des Karmel und der spanischen Mystik.

In Kooperation mit dem Fachbereich Dialog der Religionen des Erzbistums München und Freising

Das „richtige Leben“

Jenseitsvorstellungen aus dem Alten Ägypten

Wochenendseminar mit Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer im Schloss Fürstenried mit Besuch des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst München

Freitag, 2. Februar 2018, 18.00 Uhr bis Samstag, 3. Februar 2018, ca. 17.00 Uhr
Kursgebühr: 56 € (erm. 43 €), Vollpension: 45 €
Schloss Fürstenried, Forst-Kasten-Allee 103

Die Menschen am Nil waren von der Vorsorge für ein Leben nach dem Tod so erfüllt, dass sie Weltmeister im Grabbau wurden. Ihre Glaubenswelt hat aber vier Jahrtau­sende lang Sinn und Halt gestiftet, doppelt so lang wie das Christentum bisher besteht, welches durchaus auch zentrale Vorstellungen von „Mutter Ägypten“ über­nommen und fortgeführt hat. Wir versuchen zu verstehen, wie für die Ägypter die jenseitige, ewige Welt so sehr im Vordergrund stehen konnte und was sich daraus für die flüchtige, diesseitige Realität für sie ergeben hat. Vielleicht auch für uns.

Inhalte des Wochenendes werden die Bilder und Texte der ägyptischen Gräberwelt sein, das berühmte Totenbuch, die Mumifizierung, ägyptische Kunst und Geisteswelt – und die immer weiter aktuelle Auseinandersetzung mit unserer Endlichkeit und der Suche nach Ewigkeit.

Veranstalter: Bildungszentrum Freising der Erzdiözese München und Freising
Anmeldung und Informationen: www.bildungszentrum-freising.de, Tel. 08161/181-2120

„Ich will ziehen ins Tal der Zedern!“

Ägyptische Götter, Pharaonen und Gesandte im Libanon

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer und Patrizia Heindl, M.A.

Donnerstag, 23. November 2017, 19.00 Uhr
Institut für Ägyptologie der LMU, Haus der Kulturinstitute,
Kath.-v.-Bora-Str. 10, Großer Hörsaal

Wegen ihrer Nadelhölzer waren die Berge und die Küstenstädte des Libanon immer im Blickfeld der Pharaonen. Texte wie das Zweibrüdermärchen und der Bericht des Wenamun erzählen davon, die Stadt Byblos, wo man Hieroglyphen schrieb, fand sogar Eingang in den Osirismythos. Welche Spuren hat das Interesse der Ägypter in dem immer noch sehr schönen Land hinterlassen? Der Frage ist eine Exkursion des Instituts für Ägyptologie im Juni 2017 nachgegangen. Der Vortrag ist auch – aber nicht nur – ein Exkursionsbericht.

Veranstalter: Collegium Aegyptium e.V. – Förderkreis des Instituts für Ägyptologie der LMU

Das Gottesjahr und seine Feste

Ökumenische Sammlung Weinhold

Führung durch die Sammlung mit Dr. Inge Kreuz
Sonntag, 19. November 2017, 11.00 Uhr
Altes Schloss Schleißheim, Maximilianshof 1, 85764 Oberschleißheim
Teilnahmegebühr (inkl. Führung): 9,- €

Die Berliner Mäzenin Prof. Prof. E.h. Gertrud Weinhold (1899-1992) trug auf ihren Reisen in 60 Länder über 6000 Objekte religiöser Alltagskunst zusammen, die sich an den Kalenderbräuchen durch das Jahr orientieren. Bei der Eröffnung eines Teils ihrer Sammlung in Schloss Schleißheim erläuterte Gertrud Weinhold 1986: „Die Dinge sind Bedeutungsträger. Es wurde einmal von Martin Buber gesagt: ‚Jedes Geschaffene birgt göttliche Funken.‘ Auch die Dinge haben göttliche Funken.“

Frau Dr. Inge Kreuz wird den Freunden Abrahams ausgewählte Exponate vorstellen. „Die Führung stellt die Schwerpunkte der faszinierenden Sammlung Weinhold zur überkonfessionellen Frömmigkeitskultur vor. Hierbei liegt ein Augenmerk auf der Internationalität des Themas. Aus diesem Grund kommen neben russischen Ikonen mexikanische Lebensbäume ebenso wie die Werke berühmter polnischer Holzschnitzer oder die originellen Figuren des peruanischen Künstlers Hilario Mendívil zur Sprache.

Die Führung fokussiert auf Exponate, die jüdische, christliche sowie islamische Glaubenswelten aufscheinen lassen. Hierbei treten Unterschiede wie Gemeinsam­keiten deutlich hervor. Neben Objekten zur christlichen Frömmigkeitskultur werden unter anderem ein Schofar-Horn und eine Menora, islamische Kalligraphie, Gebetsschnüre und ein Gebetsteppich vorgestellt.“ (Inge Kreuz)

Anmeldung: info@freunde-abrahams.de oder auf Anrufbeantworter: 089/15881260.

Anfahrt: S 1 Oberschleißheim, von dort Regionalbus 292 (Richtung Garching-Hochbrück) bis Haltestelle Oberschleißheim, Mittenheimer Straße
oder: U6 Garching-Hochbrück, von dort Regionalbus 292 (Richtung Oberschleiß­heim, Sonnenstraße) bis Haltestelle Oberschleißheim, Mittenheimer Straße

Die Bibel im Koran

Grundlagen für das interreligiöse Gespräch
Buchvorstellung mit Karl-Josef Kuschel

Donnerstag, 20. Juli 2017, 18.00 Uhr
Hauptgebäude der LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal A 017
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen

Keine Neuerscheinung wie viele andere: Seine Jahrzehnte währende wissenschaft­liche Auseinandersetzung mit Bibel und Koran fasst Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel auf rund 600 Seiten in ein Buch (siehe auch S. 30). Das Werk trägt zum Austausch zwischen Juden, Christen und Muslimen bei und möchte Wege weg von einem konfrontativen und hin zu einem vernetzten Denken aufzeigen.

Karl-Josef Kuschel lehrte bis 2013 Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Fakultät für katholische Theologie der Universität Tübingen, ist Kuratoriumsmitglied der Stiftung Weltethos und Kuratoriumsvorsitzender der Freunde Abrahams.

Eine Veranstaltung der Freunde Abrahams in Kooperation mit: Chaverim, Fachbereich „Dialog der Religionen“ im Erzbischöflichen Ordinariat, LMU, Münchner Forum für Islam, Münchner Lehrhaus der Religionen, Pax Christi.

Islam Lectures

Eine Veranstaltungsreihe der Ev. Stadtakademie München in Zusammenarbeit mit dem Münchner Forum für Islam, dem Erzbischöflichen Ordinariat/Fachbereich Dialog der Religionen und den Freunden Abrahams, Ort jeweils

Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €), Anmeldung erbeten

Horizontale Aspekte im Islam

Ansätze einer zeitgemäßen islamischen Theologie
Vortrag von Dr. Benjamin Idriz (UNINP), Imam, Islamische Gemeinde Penzberg und Münchner Forum für Islam

Dienstag, 27. Juni 2017, 19.00 Uhr

„Der vorzüglichste Ort, Gott zu erkennen, ist das Gewissen. Also besteht zwischen Gott und Mensch kein vertikales, sondern ein horizontales Verhältnis“ (Benjamin Idriz 2010 in Grüß Gott, Herr Imam!) – In seiner Dissertation 2016 formuliert Benjamin Idriz seinen Reformansatz einer islamischen Theologie aus, die traditionell vertikalen Beziehungen im Islam in horizontale umzuwandeln und so zwischen Offenbarung und Vernunft, Theologie und Anthropologie, Schariarecht und Gesellschaftsordnung sowie zwischen Mann und Frau hierarchiefreie Beziehungen zu schaffen.

Warum es Gott nicht gibt, und er doch ist

Buchvorstellung mit Prof. Dr. Milad Karimi, Professur für Kalam, Islamische Philosophie und Mystik an der Universität Münster

Donnerstag, 6. Juli 2017, 19.00 Uhr

Der Koran lebt durch die Uneindeutigkeit. Offenbarung ist Offenheit, und Gott das Unbegreifliche. Milad Karimi zeigt, wie sich der Islam neu entdeckt und gerade dort zuhause ist, wo man ihn nie vermutet hätte. Warum es Gott einfach nicht geben kann und er doch ist, warum der Glaube den Verstand ärgert und warum uns populäre TV-Serien wie Breaking Bad helfen, den Koran zu verstehen.

Braucht der Islam eine Aufklärung?

Liberale Reformer in der islamischen Welt – mit Stefan Weidner, Islamwissenschaftler, Autor, Mitglied der Akademie der Künste der Welt, Köln
Dienstag, 11. Juli 2017, 19.00 Uhr

Es gibt sie, die freien Denker im Islam: Der Vortrag des Islamwissenschaftlers Stefan Weidner skizziert die reformatorischen Bemühungen in der islamischen Welt und stellt drei der liberalen Schule zuzurechnende Denker vor, die sich auf kritische und zugleich perspektivreiche Weise mit dem Islam auseinandergesetzt haben und deren Bücher wir auch auf Deutsch lesen können: Den ägyptischen Theologen Nasr Hamid Abu Zaid, den marokkanischen Philosophen Mohammed Abed al-Djabiri und den syrischen Denker und Dichter Ali Ahmad Said Esber, genannt Adonis.