Rundmail vom 17. März 2016

Liebe Freundinnen und Freunde Abrahams,

die Mitgliederversammlung 2016 der Gesellschaft hat stattgefunden, und wir danken allen Anwesenden für ihre Mitwirkung. Der Vorstand hat sich mit Zustimmung der Mitglieder neu konstituiert: Gewählt wurden

1. Vorsitzender Stefan J. Wimmer
2. Vorsitzende Yvonne Baur-Saleh
Schatzmeister Manfred Hutt
Schriftführerin Brigitte Hutt
sowie als weitere Vorstandsmitglieder: Enisa Bilalovic, Hubert Brosseder, Judith Fröhlich.

Für die bisherige Arbeit des Vorstands, insbesondere für die ausscheidenden Mitglieder, gab es intensiven dankbaren Applaus der Versammlung. Lesen Sie die anlässlich der Versammlung veröffentlichte Presseerklärung hier: http://www.freunde-abrahams.de/wp-content/uploads/2016/03/PE_160316.pdf

Allerdings gäbe es keine Rundmail ohne wichtige Veranstaltungshinweise. Zunächst unser erster Vortrag im Sommerhalbjahr:

Dr. Andreas Renz spricht am 5. April 2016 um 19 Uhr in St. Bonifaz über ein Thema, das alle Dialogbewegten umtreibt:
„Interreligiöses Gebet – Möglichkeiten und Grenzen“
Näheres unter http://www.freunde-abrahams.de/interreligioeses-gebet-moeglichkeiten-und-grenzen

Zwei weitere Angebote verdienen Ihre Aufmerksamkeit:

Noch bis Juni läuft eine Veranstaltungsreihe der Münchner Volkshochschule zum Thema
„Frieden im Nahen Osten“
Die einzelnen Veranstaltungen lesen Sie bitte im Flyer:
http://www.freunde-abrahams.de/wp-content/uploads/2016/03/Israel-Palaestina_Folder.pdf

Ein ganz besonderes Ereignis ist ein Konzert mit jiddischen Liedern in der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom, das am 10. April 2016 stattfinden wird und zu dem unbedingt Anmeldung erforderlich ist aufgrund der begrenzten Platzmöglichkeiten.

Sharon Brauner & Karsten Troyke: neuen Gewand
„Ikh Hob Dikh Tsifil Lib“ – Jiddische Evergreens im neuen Gewand
Details unter
http://www.freunde-abrahams.de/wp-content/uploads/2016/03/Flyer_Konzert_Brauner_Troyke.pdf

Auf weitere gut und bereichernde Zusammenarbeit und viele Begegnungen freut sich
die Redaktion Rundmail und der Vorstand

Tagesausflug 2016

tagesfahrtEin bayerisches Fleckchen der Toleranz
Tagesausflug nach Sulzbach-Rosenberg

Samstag, 9. Juli 2016, 8.30 bis ca. 19.00 Uhr

Das kleine Städtchen Sulzbach in der Oberpfalz ist eigentlich ein Muss für Freunde Abrahams! Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde hier das Simultaneum eingeführt: Katholiken und Lutheraner durften gleich­berechtigt hier leben und teilten sich den Kirchenbesitz. Die Pfarrkirche wurde bis in die 1950er Jahre von beiden Konfessionen genutzt! Herzog Christian August aus einer Wittelsbacher Nebenlinie hoffte, dass die zerstrittenen Christen wieder zusammenfinden und schließlich auch Christen und Juden sich vereinigen würden. Er rief 1666 eine jüdische Gemeinde nach Sulzbach und förderte eine hebräische Druckerei, die Sulzbacher Drucke zu einem europaweit bekannten Markennamen machen sollte.

2013 wurde die prächtige Synagoge renoviert, die wir mit ihrer Ausstellung über die Geschichte der Sulzbacher Juden besuchen. Wir sehen die historische Druckerei Seidel, machen einen Spaziergang durch die Altstadt und werden dabei vom Stadtheimatpfleger begleitet, dem Theologen Dr. Markus Lommer.

Hinweis: Um flexibler zu sein und die Fahrten für thematische Informationen nutzen zu können, fahren wir wieder mit dem Bus (Fahrtzeit: ca. 2 Stunden). Evtl. besteht parallel die Möglichkeit, in einer kleinen Gruppe mit dem Zug zu fahren. Bitte sprechen Sie uns an, falls Sie das wünschen.

Abfahrt: 8.30 Uhr (s. t.) am Prof.-Huber-Platz (vis-à-vis LMU-Hauptgebäude)

Teilnahmekosten: 30,- €

Anmeldung erforderlich, max. 35 TeilnehmerInnen. Anmeldung durch Überweisung von 30 € auf Konto IBAN DE79 7019 0000 0000 3165 98 (bei Überbuchung erfolgt Absage und Rückerstattung). Für evtl. kurzfristige Kontaktaufnahme vor dem oder am Abreisetag erreichen Sie uns unter Tel. 1588 1260 oder 0177/2098325 (Dr. Wimmer).

Im Land des Feuers

Reiseeindrücke aus Aserbaidschan, Nachitschewan und West-Iran

Vortrag mit Bildern von Dr. Stefan Jakob Wimmer

Dienstag, 21. Juni 2016, 19.00 Uhr
Haus der Kulturinstitute, Katharina-von-Bora-Str. 10,
Großer Hörsaal (Raum 242, 1. OG)
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Aserbaidschan nennt sich „Land des Feuers“ und ist von Religionen wie Zoroastris­mus, Judentum, Christentum und Islam ebenso geprägt wie von spektakulären Naturattraktionen. Im September 2015 haben Freunde Abrahams die Region Azarbaidjan im Nordwesten des Iran, mit Abstechern durch Kurdistan, Kermanshah und Hamadan, und die Republik Azərbaycan, die sich als Vorposten Europas am Kaspischen Meer sieht, besucht.

Höhepunkte der Reise waren die entlegene Exklave Nachitschewan (Naxçıvan) zu Füßen des Ararat und die pulsierende Metropole Baku, der Urmiah-Salzsee und das Kaspische Meer, der Kaukasus, Erdöl, Erdgas und Schlammvulkane, persische Keilinschriften, die Religion der Zoroastrier, das Grab von Ester und Mordechai, kaukasische Bergjuden, armenische Klöster, islamische Architektur und die Grenzen Europas.

Mehr davon: in der Abrahams Post Ausgabe 28

What would Miriam Sing?

Vortrag von Prof. Dr. Sarah M. Ross, Musikethnologin

Mittwoch, 20. Juli 2016, 19.00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24 (nahe Sendlinger-Tor-Platz)
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne entsteht im Kontext des liberalen amerikanischen Judentums seit den frühen 1970er Jahren eine prononciert femi­nistisch geprägte Ritualmusik für den synagogalen Gebrauch. Eine der Inspirations­quellen ist der Gesang Miriams im Buch Exodus. Der Vortrag thematisiert zum einen die Entstehung jüdisch-feministischer Musik in den USA und diskutiert zum anderen die Wechselwirkung zwischen jüdisch-theologischen Konzepten und liturgischer Musik.

Anmeldung erbeten: info@evstadtakademie.de oder www.evstadtakademie.de.

Veranstalter: Evangelische Stadtakademie, Freunde Abrahams

Wo sind die jüdischen Kosmopolit/innen?

– abgesagt –

Diasporische Denkformen und Orte ihrer Beheimatung

Vortrag von Shulamit Bruckstein Çoruh, Philosophin und Kulturwissenschaftlerin

Mittwoch, 4. Mai 2016, 19.00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

In der Diaspora hat das Judentum offene Denkformen entwickelt, die auf die eigene Staatenlosigkeit und das Versprechen einer zukünftigen Welt ohne Grenzen, Krieg und Armut gegründet waren. Shulamit Bruckstein Çoruh spricht über den „Rückzug der Tradition nach einem unermesslichen Desaster“ (Jalal Toufic). Sie zeigt das Ver­schwinden klassischer talmudischer Denkformen inmitten nationaler Theoreme auf und fragt nach Formen des Überlebens diasporischer Denkformen, die dem Denken der jüdischen Kosmopolit/innen treu bleiben. Dabei zeichnet sie ein Bild der Rezep­tion der deutsch-jüdischen Denker/innen des 20. Jahrhunderts in zeitge­nössischen Diskursen in Istanbul und Beirut nach, die weit über das Judentum hinausreichen.

Anmeldung erbeten: info@evstadtakademie.de oder www.evstadtakademie.de.

Download Flyer: Bruckstein – Wo sind die jüdischen Kosmopoliten

Starke Worte

Wer sagt „Um Gottes willen“ in der Hebräischen Bibel?

Vortrag von Rabbiner Prof. Dr. Jonathan Magonet, London

Montag, 7. März 2016, 19.00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Nach den Zehn Geboten soll man „den Namen Gottes nicht missbrauchen“. Aber es ist Teil der menschlichen Natur, dass wir unsere Emotionen mit großer Leidenschaft ausdrücken – auch indem wir dabei Gottes Namen anrufen. Jonathan Magonet wird eine Anzahl biblischer Episoden untersuchen, in denen Menschen eine starke Sprache verwenden, wenn sie sich herausgefordert fühlen, ihre Unschuld zu beteuern, ihren Glauben zu verteidigen, Machthaber zu kritisieren oder gar Gott herauszufordern.

Und wer den ehemaligen Leiter des renommierten Leo Baeck College kennt, weiß: in all seinen Auslegungen scheint der spezifisch rabbinische, humorvolle Umgang mit biblischen Texten auf.

Anmeldung erbeten: info@evstadtakademie.de oder www.evstadtakademie.de.

Veranstalter: Evangelische Stadtakademie in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom

Nymphenburger Gespräche

Die neuen Gesichter Deutschlands

Said Al-Dailami – Offizier, Politologe und
Leiter des Regionalbüros der Hanns-Seidel-Stiftung im Maghreb

Donnerstag, 3. März 2016, 19.00 Uhr, Ratstrinkstube im Rathaus, Marienplatz 8
Teilnahmegebühr: 10,- € (erm. 5,- €)

Dr. Said Al-Dailami ist in Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, geboren und kam mit neun Jahren mit der Familie ins politische Exil nach Deutschland. Nach dem Abitur entschied er sich für einen Weg bei der Bundeswehr, schloss dort 2006 sein Studium der Staats- und Sozial­wissen­schaften ab und wurde 2007 als Personaloffizier in das Landeskommando Bayern versetzt. Unter dem Titel „Erneuerungsdenken in der islamischen Welt“ erschien 2011 seine Dissertation, welche mit dem Forschungs­preis der Universität ausgezeichnet wurde. In der Folge legte er seinen Forschungs­schwerpunkt auf die Themen Islam/Islamismus und Tradition/Moderne sowie deren unterschiedliche Wahrnehmung in Orient und Okzident.

Seit Oktober 2014 leitet er das Regional­büro der Hanns-Seidel-Stiftung in Tunis. Er verantwortet dort zivilgesell­schaftliche und politische Projektarbeit zum Aufbau und zur Förderung von Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Im Gespräch mit Isa Güzel, Initiator der Nymphenburger Gespräche und Vorstands­mitglied des Interkulturellen Dialogzentrums.

Die Tegernseer Haggadah

jüdisch – christlich – einzigartig

Vortrag von PD Dr. Stefan Jakob Wimmer, Freunde Abrahams
in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek

Donnerstag, 21. April 2016, 19.00 Uhr
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, Gärtnersaal (1. OG)
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter 089/286382115 oder veranstaltungen@bsb-muenchen.de
Lesen Sie auch die offizielle Einladung „Tegernseer Haggadah“

Seit sie aus dem Benediktinerkloster Tegernsee an die Bayerische Staats­bibliothek kam, gehört die spätmittelalterliche Handschrift Cod.hebr. 200 wegen ihrer prächti­gen Ausstattung zu den Kostbarkeiten ihrer Hebraica-Sammlung. Erst jüngst legen die Ergebnisse jahrelanger Forschung mehrerer Wissenschaftler/innen aus USA, Israel und Deutschland aber nahe, dass atypische Illuminationen aus offenbar christlicher Hand die Textsammlung zum jüdischen Pessachfest antijüdisch umdeu­ten und das jüdische Sedermahl auf die Eucharistie hin interpretieren.

Dr. Stefan Wimmer, Fachreferent für Hebraica an der Bayerischen Staats­bibliothek und 1. Vorsitzender der Freunde Abrahams, stellt die einzigartige Handschrift vor und versucht eine Einordnung der aufsehenerregenden neuen Erkenntnisse.

Die „Tegernseer Haggadah“ gehört zu den Exponaten der Ausstellung „Bilder­welten“ (13.4.2016 – 24.2.2017), zu der wir eine Führung vermitteln können: siehe „Bilderwelten“ – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit

„Bilderwelten“: Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit

Ausstellungsbesuch mit Führung durch Beate Ofczarek (BSB)

Freitag, 13. Mai 2016, 15.00 Uhr
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, 1. OG
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Das 15. und frühe 16. Jahrhundert ist mit seinen weitreichenden Umbrüchen eine der spannendsten Epochen der europäischen Geschichte. Wie kaum ein anderes Medium liefern Bilder, Zeichnungen und Holzschnitte in Büchern ein authentisches, thematisch vielfältiges Selbstzeugnis der Zeit.

Die Bayerische Staatsbibliothek präsentiert in einer exquisiten Ausstellung einen repräsentativen Querschnitt ihrer reichen Schätze mitteleuropäischer Buchmalerei des Spätmittelalters und der frühen Renaissance mit hoch­karätigen Exponaten, die zum Teil erstmals zu sehen sind.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung erforderlich unter 089/15881260 (Anrufbeantworter) oder per E-Mail an info@freunde-abrahams.de.

Interreligiöses Gebet – Möglichkeiten und Grenzen

Vortrag von Dr. Andreas Renz

Dienstag, 5. April 2016, 19.00 Uhr
St. Bonifaz, Karlstr. 34 (U-Bahn Königsplatz)
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Wo Menschen verschiedener Religionen zusammenleben und offen für die Begeg­nung mit den anderen sind, taucht immer wieder auch die Frage auf, ob bzw. in welcher Form ein gemeinsames Gebet, eine gemeinsame religiöse Feier möglich ist. Der Vortrag führt in die Geschichte interreligiöser Gebets­treffen ein, erörtert Vor- und Nachteile bestimmter Modelle und fragt, ob und wie eine religionsübergreifen­de Spiritualität möglich ist.

Dr. Renz ist Fachbereichsleiter für den Dialog der Reli­gi­onen im Erzbistum München und Freising und Mitglied der Freunde Abrahams.