Schätze des Orients an der Maximilianstraße

TagesfahrtTagesausflug zum islamischen Neujahr 1446 ins Museum Fünf Kontinente und Umgebung

Sonntag, 7. Juli 2024, 11:00 bis ca. 17:00 Uhr
Treffpunkt: Eingangshalle des Museums Fünf Kontinente, Maximilian­straße 42
Teilnahmegebühr 10 €

Am Abend des 7. Juli beginnt heuer das islamische Neujahrsfest. Wir wollen unseren diesjährigen Tagesausflug damit verbinden, uns in den Orient aufmachen – und bleiben dabei in München.

Die Sammlung Südwestasien und Nordafrika des Museums Fünf Kontinente (früher Völkerkundemuseum) bietet eindrucksvolle Objekte aus weiten Teilen der so genannten Islamischen Welt. Prof. Wimmer wird sie uns erschließen. Auch mit dem Begriff „Orient“ und mit aktuellen Fragen nach der Restitution von kolonialem Raubgut werden wir uns befassen.

Danach spazieren wir durch das Lehel, mit thematischen Anknüpfungs­punkten, und lassen die Orientexkursion im Biergarten am Chinesischen Turm ausklingen.

Anmeldung erbeten unter 089/1588 1260 oder E-Mail info@freunde-abrahams.de

Braucht Demokratie Religion?

Ambivalenzen und Antworten der monotheistischen Religionen

Interreligiöser Studientag

am Mittwoch, 3. Juli 2024, 16:00 – 19:00 Uhr
LMU, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum wird noch bekannt gegeben

Die Demokratie ist weltweit in die Defensive geraten. Hat ihre Krise mit derjenigen der Religionen zu tun, wenn man als deren zentrale Kompetenz die Resonanz für eine Wirklichkeit versteht, die das eigene Ego transzendiert, uns existenziell angeht und uns verwandelt? Verkommt Demokratie ohne diese Dimension zum bloßen Kampfplatz für die Durchsetzung der eigenen Meinung? Braucht Demokratie Reli­gion (Hartmut Rosa)? Ist die von den monotheistischen Religionen geteilte Vorstel­lung der unbedingten und gleichen Würde aller Menschen als Gottes Ebenbilder auch heute für plurale Gesellschaften noch als entscheidende Grund­lage der Demokratie tauglich?

Nicht selten waren und sind die Vertreter der monotheistischen Religionen jedoch unter den Gegenkräften der Demokratie zu finden. Muster identitärer Abgrenzung sowie autokratische Herrschaftsformen spielen dabei eine erhebliche Rolle. Gerade in der Unterschiedlichkeit der Perspektiven besteht erheblicher theologischer und ethisch-politischer Klärungsbedarf. Dies wollen wir an dem Studiennachmittag gemeinsam diskutieren.

Das Programm entnehmen Sie bitte dem Flyer: InterrelStudientag2024_Flyer

Veranstalter: Katholisch-Theologische Fakultät der LMU und Eugen-Biser-Stiftung, in Verbindung mit:
Haus der Kulturen und Religionen, Freunde Abrahams e. V., Seniorenstudium der LMU

Nymphenburger Gespräche 2024

Nymphenburger Gespräche - Plattform für DialoSeit 2007 finden im Rahmen der NYMPHENBURGER GESPRÄCHE unter der Schirmherrschaft S. K. H. Herzog Franz von Bayern Veran­stal­tungen zum interkulturellen und interreligiösen Dialog statt.

Dem Organisationsteam gehören an: Mehmed Celik, Bayram Türksezer und Mehmet Pekince (IDIZEM), Ralph Deja, Pfarrerin Barbara Hepp (Evangelische Stadtakademie), Dr. Robert Mucha (Programmbereich Philosophie & Religionen, Münchner Volkshochschule), Dr. Andreas Renz (Fachbereich Dialog der Religionen, Erzbischöfliches Ordinariat), Gabriela Schneider (Liberale Jüdische Gemeinde Beth Shalom); die Freunde Abrahams werden seit Juli 2023 vertreten durch Karin Hildebrand.

Aktuell ist geplant:

Hinduismus und Politik

Eine Bestandsaufnahme vor der Wahl in Indien mit PD Dr. phil. habil. Renate Syed
Donnerstag, 25. April 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Bildungszentrum Einstein 28, Vortragssaal 2
Teilnahmegebühr 10,00 €

Ihrer Verfassung nach ist die demokratische Bundesrepublik Indien ein säkularer Staat. Die regierende hindukonservative BJP („Indische Volkspartei“) unter Narendra Modi verfolgt jedoch eine zunehmend religiös begründete politische Agenda, die Indien als Land und kulturelle Heimat der Hindus versteht. Säkularität wird als europäisches Konzept betrachtet. Die Wahl im April/Mai 2024 wird richtung­weisend sein: Geht Indien diesen religiös-konservativen und ethno-nationalistischen Weg weiter oder können sich die liberalen Kräfte der stark zersplitterten Oppositions­koalition durchsetzen? Wir fragen auch: Wie kam es zum Status quo? Wie ist generell das Verhältnis von Religion und Staat in Indien geregelt, und hat der Hinduis­mus eine politische Theorie entwickelt?

PD Dr. Renate Syed berichtet als Indologin mit einem durch zahlreiche Reisen in das Land geschärften und aktuellen politischen und wissenschaftlich geschulten Blick über dieses Thema.

Anmeldung über die MVHS: https://www.mvhs.de/kurse/offene-akademie/

In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie München


Das glaubst auch (nur) du! – ein interreligiöses Quiz-Event

Sonntag, 15. September 2024, 18:00 – 21:00 Uhr
Treffpunkt: Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24

In lockerem Rahmen wollen wir mit Vertreter*innen verschiedener Religionsgemein­schaften unser Wissen über die einzelnen großen Glaubenstraditionen auf den Prüfstand stellen. Machen Sie mit und testen Sie bei diesem Quizabend Ihr Wissen, lernen Sie Menschen verschiedener Religionen kennen und räumen Sie den Haupt­preis ab!

Im Rahmen der Nymphenburger Gespräche und in Kooperation mit der Evange­lischen Stadtakademie München. Anmeldung nur möglich auf der Website der Evangelischen Stadtakademie www.stadtakademie-muenchen.de/

Die Antisemitismus-Falle

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer
Dienstag, 11. Juni 2024, 19:00 Uhr
LMU-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal wird noch bekanntgegeben
Eintritt frei

Zu den dramatischen Folgen des 7. Oktober 2023 gehört, dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland unsicher fühlen. Was können wir alle dagegen tun?

Antisemitismus wirklich ernst zu nehmen, setzt voraus, sich mit der Thematik – auch mit dem Israel-Palästina-Konflikt – seriös auseinanderzusetzen, anstatt Lippen­bekennt­nisse zu wiederholen. Gerade die, die den Kampf gegen jede Form von Anti­semitismus einfordern, fördern bisweilen sogar selbst Anti­semitismus, decken und verursachen Unrecht. Wir sind alle gefordert, diese Falle zu erkennen und Anti­semitismus wirklich zu benennen, sodass er endlich da, wo er stattfindet, bekämpft werden kann.

Anmeldung erbeten unter info@freunde-abrahams.de oder 089/15881260

In Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU

Schweigemarsch „Mach dich auf für Menschlichkeit“ – Danke!

am 26.11.2023 17:30 Uhr in München – wir danken allen, die den Aufruf weitergegeben haben und den vielen, die mitgegangen sind!

Aufruf am 15.11.2023:

Mach dich auf!

am Sonntag, 26.11.2023, 17.30 Uhr Beginn: Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle, Weg der Stille durch die Ludwig- und Prinzregentenstraße, Schluss vor dem Friedensengel
Bitte selbst Kerzen mit Windschutz mitbringen. Bitte KEINE Fahnen, Schilder, Flugblätter etc.!

40 Tage sind vergangen seit dem 7. Oktober 2023. Viele von uns lähmt weiterhin das Entsetzen. Doch man möchte aufstehen und Zeichen setzen. Umso mehr, als auch andernorts Kriege immer weitergehen und wir uns ohnmächtig fühlen müssen. Wir Freunde Abrahams haben uns entschlossen, dafür nun zeichenhaft ein Angebot zu unterbreiten. Eigentlich würden wir dafür gern ein breites Veranstalterbündnis gewinnen – doch zeigt die schmerzhafte Erfahrung zur Zeit, dass teilweise mehr ausgegrenzt und gegeneinander gearbeitet wird statt miteinander. Wann wäre denn aufeinander Zugehen nötiger als jetzt?!

Wir bieten das daher bewusst in eigener Verantwortung an und laden alle – wirklich alle, die solche Zeichen miteinander setzen wollen, dazu ein!
Bitte beteiligen Sie sich, bitte nehmen Sie sich die Zeit, und – besonders wichtig: bitte werben auch Sie dafür auf allen Wegen und Kanälen, die Sie zur Verfügung haben! Es wäre schön, wenn sich am 26.11. viele Menschen aufmachten. Und falls es nur wenige sein sollten: Auch wenige kleine Lichter erhellen die Dunkelheit.

Nachts in Saladins Zelt

Geschichten von Krieg und Frieden

Ein Erzählnachmittag mit Moira Thiele
Samstag, 23. März 2024, 17:00 Uhr
SHAERE, Fritz-Schäffer-Str. 9, nahe dem PEP (U5, Neuperlach Zentrum)

Wir laden ein zu einem Programm mit ernsten und heiteren, klugen und bewegen­den Geschichten aus der jüdischen, christlichen und muslimischen Tradition, erzählt von Moira Thiele.

Wir sind zu Gast in einer sehr schönen mongolischen Jurte mit U-Bahn-Anschluss: Aus der U-Bahn geht man geradeaus durch das PEP hindurch, gleich dahinter zweigt ein Weg nach rechts ab (eine Ratschiller-Bäckerei ist an der Ecke, danach kommt die Stadtbücherei), und man geht immer geradeaus, bis eine Brücke über die Straße auf einen Platz führt.

Dort hat in einem hohen Gebäude das SHAERE Projekt seinen Sitz. Gleich am Ein­gang gibt es eine Info-Theke, wo den Gästen der Weg gezeigt wird – die Jurte ist nicht im Freien, sondern in einem der Räume aufgebaut, vor Wind und Wetter geschützt!

Saladins Zelt ist also in Wirklichkeit eine wunderschöne mongolische Jurte, in der die Neuperlacher Gegenwart zum Heiligen Land der Kreuzzugszeit wird und der Frühlingsnachmittag sich in die Sommernacht verwandelt. Was wäre gewesen, wenn der Sultan während der heftigen Kämpfe mit den Christen einen jüdischen Über­setzer gefangen hätte, der ihm nun mit Märchen durch die schlaflose Nacht helfen soll? Das klingt vertraut, um nicht zu sagen, geklaut: Scheherazade trifft Nathan den Weisen – tut nichts, Geschichten erzählen können beide, ob aus der orientalischen oder rabbinischen Tradition.

Und wenn die eine oder andere Geschichte aktueller ist als geplant – hier in Saladins Zelt enden jedenfalls alle Geschichten gut. Vielleicht tut die Realität es ihnen irgend­wann nach, so Gott will. Inshallah! Be’esrat HaSchem!

Da in der Jurte die Platzzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich bei moira.thiele@web.de – bitte angeben, wie viele Personen kommen!

Keine Kosten, Spenden willkommen!

Das Unendliche im Endlichen vergegenwärtigen 

Mystik der Religionen in Praxis, Ästhetik, Theologie und gesellschaftlichen Impulsen 

Freitag, 19. bis Sonntag, 21. April 2024    I   Abtei Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee

Tagung mit Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi und Prof. Dr. Michael von Brück,
Murat Cakmaz und Renkei Hashimoto

Die Abtei Frauenwörth ist ein altes Benediktinerinnenkloster und weltoffen für die Fragen der Religionen wie der Wissenschaften. Wir freuen uns, dass wir die Profes­so­ren Milad Karimi und Michael von Brück für diesen Dialog gewinnen konnten, beide zugleich Wissenschaftler und spirituelle Lehrer. Und wir freuen uns auf das Dialogkonzert zwischen den meditativen Flöten des Sufismus und des Zen-Buddhis­mus mit Murat Cakmaz und Renkei Hashimoto.

Tagungsgebühr: 50 €, dazu kommen Kosten für Übernachtung im Kloster und Vollpension im Klosterwirt.

Flyer und Anmeldeformular bei Jutta Höcht-Stöhr anfragen: hoecht-stoehr@gmx.net

Veranstalter: Stiftung Spiritualität und Interreligiöser Dialog München in Zusammen­arbeit mit Freunde Abrahams e.V., Haus der Kulturen und Religionen München e.V., Occurso – Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung e. V., Katholisches Bildungswerk Traunstein e. V., Fachbereich Dialog der Religionen im Erzbischöf­lichen Ordinariat München und Freising, Beauftragte für Interreligiösen Dialog und Islamfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, MFI Münchner Forum für Islam.

Die Abtei Frauenwörth ist ein altes Benediktinerinnenkloster und weltoffen für die Fragen der Religionen wie der Wissenschaften. Wir freuen uns, dass wir die Professoren Milad Karimi und Michael von Brück für diesen Dialog gewinnen konnten. Beide zugleich Wissenschaftler und spirituelle Lehrer. Und wir freuen uns auf das Dialogkonzert zwischen den meditativen Flöten des Sufismus und des Zen-Buddhismus mit Murat Cakmaz und Renkei Hashimoto

Alles Weitere, alle Mitveranstalter erfahren Sie in der ausführlichen Beschreibung im Flyer, den Sie hier finden: https://hdkrm.org/…-das-unendliche-im-endlichen-vergegenwaertigen/

Und dann? Die Religionen über das Ende und das Danach

Messianische Heilszeit, apokalyptische Zerstörung oder mystische Entrückung? Was steht am Ende der Zeiten, fragen wir in dieser Kooperationsreihe Vertreterinnen und Vertreter der drei großen monotheistischen Theologietraditionen. Wir versuchen die Vorstellungen von einem letzten Gericht, einem ewigen Leben und einer Aufer­stehung der Toten klarer zu beleuchten und auszulegen – zumal alle Traditionen hier Ähnlichkeiten aufweisen. Zentrale Bilder werden vorgestellt und über die Frage des „Danach“ ausführlich diskutiert.

In Kooperation mit der MVHS und dem Fachbereich Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat München. Anmeldung über die MVHS (https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/religionen/judentum-christentum-islam/christentum, https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/religionen/judentum-christentum-islam/islam und https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/religionen/judentum-christentum-islam/judentum).

Christentum

Das Ende, die Welt und ich – Gedanken zur Eschatologie im Christentum
mit Prof. Dr. Matthias Reményi

Mittwoch, 24. April 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Gasteig HP8, Projektor, Halle E, Hans-Preißinger-Str. 8, München-Sendling
Teilnahmegebühr 10 €

Islam

„Wahrlich, zu Gott werden wir zurückkehren“ (Sure 2:156) – das Jenseits im Islam
mit Dr. Hamideh Mohagheghi

Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Gasteig HP8, Haus K, Hans-Preißinger-Str. 8, München-Sendling
Teilnahmegebühr 10 €

Judentum

Nur eine Religion des Diesseits? Das Judentum und die Eschatologie
mit Rabbiner Dr. Tom Kučera

Mittwoch, 15. Mai 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Gasteig HP8, Haus K, Hans-Preißinger-Str. 8, München-Sendling
Teilnahmegebühr 10 €

Reise in Abrahams Stadt und Land muss entfallen

Aufgrund der besorgniserregenden Entwicklungen im Hl. Land und der damit einhergehenden verschärften Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes hat das Bayerische Pilgerbüro aus Sicherheitsgründen entschieden, unsere Reise in das Heilige Land abzusagen.

Die Absage erfolgt aufgrund unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstände gemäß Ziff. 6.2 unserer Allg. Reisebedingungen.

Als Spezialveranstalter hat das Bayerische Pilgerbüro jahrzehntelange Erfahrung bei der Organisation von Reisen nach Israel und Palästina. Die Sicherheit unserer Gäste war und ist bei der Entscheidung über die Durchführung einer Reise stets oberstes Gebot.

Alle Teilnehmer, die den Rechnungsbetrag bereits überwiesen haben, bekommen diesen in den nächsten Tagen wieder auf die uns bekannte Bankverbindung zurücküberwiesen.

Da wir die Flüge mit der El Al aktuell nicht mehr kostenlos stornieren können (da die El Al weiterhin fliegt), wäre uns sehr geholfen, wenn wir die Reise zu einem Termin in 2024 wieder anbieten dürften und der El Al einen Ersatztermin in Aussicht stellen könnten.

Herzliche Grüße aus dem Pilgerbüro, verbunden mit der Hoffnung auf baldige Beruhigung der Lage und auf Frieden vor Ort.


Lesen Sie hier das Gebet, das Stefan Jakob Wimmer verfasst hat, um es mit der Reisegruppe zusammen an Abrahams Grab in Hebron zu sprechen!

Krieg in Abrahams Stadt und Land

Liebe Freundinnen und Freunde Abrahams,
und insbesondere alle, die sich bis gestern früh (7.10.2023) auf unsere Reise in Abrahams Stadt und Land gefreut hatten,

während ich in den letzten Tagen mitten und sehr tief in den Vorbereitungen auf die Reise steckte und mit viel Herzblut an einem ganz besonderen Programmablauf gearbeitet habe – wurde plötzlich und mit Wucht das Land in einer Weise erschüttert, die so niemand erwartet hatte.

Nicht durch eine Naturkatastrophe, sondern wieder einmal in den Köpfen von Menschen geplantes und durch die Hand von Menschen verursachtes, unermessliches Leid für Leib und Seelen von Menschen.

Fassungslos und voller Schmerz verfolgen wir, was in dem Land, das auch uns sehr am Herzen liegt, geschieht und können nicht begreifen.

Unsere Solidarität gilt – wie schon immer – all den unschuldigen Opfern dieses Konflikts. Unerträglich ist uns, wenn sogar hier in Deutschland Freudenbekundungen von Hamas-Sympathisanten geäußert werden (wie eben berichtet wird). Hunderte Tote – und zu befürchten ist, dass noch viele folgen – und immer noch mehr Leid sind, weiß Gott, keine angebliche „Rettung der Ehre von Al-Aqsa“ – wie Hamas diese Verbrechen begründet. Sie müssen vielmehr endlich dazu beitragen, dass auch Palästinenser und Muslime überall zwischen legitimem Einsatz für die eigenen Rechte und Verbrechen an Unschuldigen unterscheiden.

Dass Palästinenser nicht hinnehmen, was sie seit 75 Jahren erleben, kann niemand verurteilen. Die aktuelle Regierung in Israel hat – noch deutlich schlimmer als schon Regierungen zuvor – gezielt und bewusst durch Worte und Taten provoziert und nahezu täglich Blut vergossen. Dennoch haben zu Viele – auch in Deutschland – dazu geschwiegen. Viele haben es nicht gewagt, das Nötige dazu (wenigstens) offen auszusprechen, weil schon viel zu oft der Antisemitismusvorwurf politisch missbraucht wurde und wird, gegen jede Form von Kritik an Israel.

Der Kampf gegen Antisemitismus aber ist – wie wir doch in Deutschland tagesaktuell erleben (wie viele Stimmen werden heute bei der Landtagswahl Bayern „AfD“ und „Freie Wähler“ in Bayern ernten?!) – zu bedeutsam und zu drängend, als dass wir diesen Missbrauch für extremistische Politik zulassen dürfen. Jüdisches Leben in Deutschland, offen, frei und ungehindert, muss in jeder Form geschützt und unterstützt werden; nicht die Politik Israels in jeder Form.

Wir sind heute (wie schon immer) solidarisch mit Israel, wenn es Opfer von sinnloser Gewalt ist und seine Existenz als jüdischer Staat in Frage gestellt wird.

Und wir sind heute (wie schon immer) solidarisch mit den Palästinensern, wenn sie Opfer von sinnloser Gewalt sind und ihre Freiheit, ihre Rechte und Menschenwürde negiert werden.

Treten wir – weiterhin und jetzt ganz besonders – für Beides ein; nur dann können wir authentisch sein.

Hoffen wir, dass die Wucht dieser Erschütterung zu einem Umdenken führt, auf beiden Seiten, und wo nötig auch bei uns.

Beten wir mit denen und für die, die jetzt und in den bevorstehenden Tagen (und wohl auch Wochen) betroffen sind. Was sie erleben, können wir uns nicht vorstellen.

Tief erschüttert,
Stefan Jakob Wimmer