FRÜHJAHR/SOMMER 2017 – Download als pdf
Inhalt
Editorial
Berichte über Veranstaltungen
Neu im Kuratorium
Aus München und Umgebung
Friedensgebet der Religionen
Blick über den Tellerrand
Lauter gute Nachrichten
Buchtipps
Veranstaltungskalender
EDITORIAL: „You want it darker“
Es war wieder dieses Datum: der 9. November. Wir wachten morgens auf und hörten etwas Unvorstellbares in den Morgennachrichten. Ein Mann war zum mächtigsten Menschen der Welt gewählt worden, der für das Gegenteil von allem steht, was die Welt braucht.
Was wollen „Freunde Abrahams“ noch ausrichten – ist man resigniert versucht zu fragen – wenn ein grotesker Charakter mit gelben Haaren und einem Milliardenvermögen Millionen in seinen Bann zieht und die Leugnung von Fakten und Menschenverachtung zum Maßstab der Weltpolitik macht? Wenn teilweise vergleichbare Entwicklungen in Ländern wie Russland, der Türkei, oder Israel in Gang sind und der Rechtspopulismus angespornt und scheinbar bestärkt zum Sturm auf Europa bläst?
„So schlimm wird’s nicht kommen…“, ist die vielleicht natürliche erste Reaktion Vieler – was aber die Assoziationen nur verstärkt zu jenem Präzedenzfall aus nächster Nähe, von dem wir gehofft hatten, dass er nicht nur uns ein für alle Mal gelehrt hätte: Es kann noch viel schlimmer kommen, wenn jemand an die Macht gelangt, weil nicht ernst genommen wird, was er angekündigt hat.
Am Tag vor der US-Wahl starb in Los Angeles der jüdische Sänger und Poet Leonard Cohen, dessen Lieder in eine Welt entführen, die sich immer weiter zu entfernen scheint. In seinem letzten Album, das kurz vor seinem Tod erschien, singt er hebräisch הינני hineni, „I’m ready, my Lord“, und hinterlässt uns die Abschiedsworte: „You want it darker. We kill the flame“. So ähnlich klingen Mahnworte alttestamentlicher Propheten. Die Welt wird dunkler, weil wir dabei sind, das Licht zu löschen.
Was also können wir tun? Auf Propheten hören. Die Musik von Leonard Cohen anhören. Und für mehr Licht sorgen.
Stefan J. Wimmer
Berichte zu Veranstaltungen
Vollmond über Prag und Dunkelheit in Theresienstadt
Zur Freunde-Abrahams-Reise nach Prag und Terezín, 30.9.-3.10.2016
von Stefan Jakob Wimmer
„Der Vollmond ist über uns aufgegangen“, arabisch Tala‘ al-badru ‘alayna, ist ein bekanntes Lied im Kulturgut der Muslime und wird zu festlichen Anlässen gesungen. Mit einer Pragreise würde man es vielleicht nicht auf Anhieb assoziieren. Dabei ist die erste urkundliche Erwähnung dieser einstigen Metropole des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation dem Reisebericht eines Ibrahim ibn Yaqub zu verdanken, der erstens wahrscheinlich Jude und zweitens Gesandter im Auftrag des Kalifen Abd er-Rahman von Cordoba war (um 960). Natürlich interessieren sich also „Freunde Abrahams“ auf ihrer „Städtereise ins Herz Europas“ auch für die Situation der Muslime heute in Tschechien, wo sie nicht nur eine kleine, sondern auch eine weitgehend unverstandene Minderheit sind. Unsere einheimische Stadtführerin wunderte sich jedenfalls, was wir denn in der kleinen Hinterhofmoschee in der Nähe des Hauptbahnhofes wollten und meinte allen Ernstes, wir dürften doch als „Ungläubige“ da gar nicht hinein und begäben uns womöglich in Gefahr… – Stattdessen wurden wir freundlich von Herrn Vladimir Sanka vom Vorstand der Gemeinde empfangen – die sich auch im interreligiösen Dialog engagiert – und fuhren mit ihm dann auch noch in die Peripherie der Stadt, wo 1999 eine größere Moschee eingerichtet werden konnte. Auf dem Rückweg im Bus hörten wir von Yvonne Baur-Saleh, der 2. Vorsitzenden der Freunde Abrahams, und ihrer mitreisenden Tochter Mariam einiges zum islamischen Neujahrsfest, das an jenem Abend begangen wurde, und dazu das genannte Lied.
Am Abend darauf begann das jüdische Neujahrsfest, und natürlich war die jüdische Geschichte auch für uns ein Schwerpunkt der Reise. Schon auf dem Hinweg machten wir in Pilsen Station und sahen die ungewöhnlich große Synagoge und noch eine kleinere dazu. In Prag wurde der Davidsstern zu einem jüdischen Symbol, und mit all dem hat die legendäre „Altneuschul“ (eigentlich Al-tnai-Schul, „auf Bedingung [überlassene] Synagoge“) zu tun und wohl auch Kaiser Karl IV. und seine „Goldene Straße“ durch Pilsen und Sulzbach nach Nürnberg. Ein Höhepunkt war freilich der legendäre Friedhof und vielleicht auch das Nachsinnen über den geheimnisvollen Golem.
Ins rund 60 km entfernte Terezín, der von den Nazis zum Ghetto und Konzentrationslager gemachten ehemaligen Garnisonsstadt, begleiteten uns die Erinnerungen „Drei Jahre Theresienstadt“ von Gerty Spies (1897-1997), die von München aus dorthin deportiert wurde. Eigenartig war es, durch die heute wieder bewohnte Kleinstadt zu gehen, und besonders berührt hat, dass Bewohner einen versteckten kleinen jüdischen Gebetsraum über all die Jahrzehnte hin geschützt haben.
Ein kleiner Halt bei strömendem Regen an der barocken Wallfahrtskirche am Weißen Berg erinnerte uns schließlich an die „Heiligen Kriege“ vergangener Zeiten. 1620 errangen hier die katholischen Habsburger, mit kräftiger bayerischer Unterstützung, weitere drei Jahrhunderte Herrschaft über Böhmen, die für die tschechischen Hussiten und Protestanten ebenso lange Unterdrückung bedeuteten. Im nächsten Heft der Blätter Abrahams (17/2017) wird eine hebräische Chronik vorgestellt werden, die die Ereignisse um die Schlacht aus Sicht der jüdischen Gemeinde erzählt. Die Bayerische Staatsbibliothek erwarb sie nach unserer Pragreise.
Schade, dass die Zeit in Prag zu kurz war, um sich auch die etwas abgelegene Jerusalem-Synagoge anzusehen. Über deren Portal steht nämlich aus Maleachi 20,10 geschrieben: הלא אב אחד לכלנו – הלא אל אחד בראנו
„Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns geschaffen?“
Ein Dank geht an Brigitte Huemer, die mit Ortskenntnis, Organisationstalent und individueller Betreuung der ReiseteilnehmerInnen wesentlich zum Gelingen beigetragen hat, und natürlich an alle Mitgereisten.
Die beiden namentlich genannten Mitreisenden bedanken sich für die hohe Expertise der Reiseleitung. Die Einblicke in das reiche jüdische Erbe Prags haben uns eine neue Welt eröffnet. Srdečně Vám děkujeme und vergelt’s Gott, Prof. Stefan Wimmer und Brigitte Huemer!
Geschichte(n) aus Böhmen
von Stefan Jakob Wimmer
Mit zwei besonderen Veranstaltungen konnte die Prag- und Theresienstadt-Reise der Freunde Abrahams umrahmt werden: Zur Vorbereitung erklärte sich der Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom Dr. Jan Mühlstein bereit, aus der Geschichte seiner Familie zu erzählen. Der Abend fand am 14.9.2016 im Jesuitenzentrum St. Michael statt. Mühlstein wuchs im nordböhmischen Most auf und berichtete von dem dort seinerzeit typischen Gefüge aus tschechischer und deutscher und jüdischer Bevölkerung, welch letztere sich zumindest sprachlich teils mehr mit dieser, teils mit jener identifizierte. Seine Eltern und andere Familienangehörige waren in Theresienstadt inhaftiert, mehrere von ihnen wurden in Auschwitz ermordet. Der Abend bewies wieder einmal, dass die Unmittelbarkeit des erzählten persönlichen Zeugnisses unersetzlich bleibt.
Dasselbe vermittelte auf sehr eindrucksvolle Weise Dr. Kateřina Kovačková am 9.2.2017 im Tschechischen Zentrum an der Prinzregentenstraße. Den Freunden Abrahams gelang damit, in Kooperation mit der Ackermann-Gemeinde, ein außergewöhnlicher Abend. Die in Pilsen geborene und heute in München lebende Literaturwissenschaftlerin sammelt für ein Buchprojekt Zeugnisse deutschsprachiger Vertriebener aus Böhmen, die heute auf ihre Erinnerungen an Kindheit, Krieg, Vertreibung und Neuanfang zurückblicken. Die mündlichen Zeugnisse präsentiert sie in authentischer und zugleich literarisch überarbeiteter Form, womit ihr ein fesselnder Zugang zu individuellen Lebensgeschichten gelingt, die zugleich die Geschichte ihrer Heimat spiegeln. Auf das Buch darf man gespannt sein, und die Autorin erleben zu dürfen, war ein Glück.
Abrahamisches Friedensgebet am 18. September 2016
von Brigitte Hutt
Verzeiht, kluge und gelehrte Referenten aus allen Wissenschaften – diese Stunde war die beeindruckendste, die ich in zwölf Jahren mit den Freunden Abrahams erlebt habe. Worte und Klänge, die für Frieden warben, die einem jeden ins Herz gingen, wenn er oder sie es öffnete – und nur dort kann der Frieden beginnen.
Professor Manfred Görg, anlässlich dessen Todestages wir diesen Sonntag wählten (unserer Kuratorin Delia Dornier-Schlörb sei hier ausdrücklich gedankt für die Idee), hatte sich eine solche Veranstaltung für den Ökumenischen Kirchentag 2010 gewünscht, in neutralem Rahmen für alle, möglichst in einem Zelt. Damals ist es uns nicht gelungen, das zu realisieren. Jetzt, 2016, war erstmals die Zeit reif, und der Rahmen war die katholische Universitätskirche St. Ludwig, die für Manfred Görg ein zentraler Ort war, in der er am 9. November 1988 in einem „normalen“ Semestereröffnungsgottesdienst spontan, ungeplant das Ereignis zur Sprache brachte, das sich an diesem Tag zum 50. Mal jährte, und an das die Christen unseres Landes mit größter Demut, aber auch in aller Deutlichkeit erinnern sollten.
Und nun, 2016, ein katholischer Pfarrer, eine Jüdin, eine Muslima, gebeten, jeweils einen schwierigen Text aus ihren Heiligen Büchern vorzutragen, zu deuten, in ein Friedensgebet münden zu lassen.
Für Pfarrer Markus Gottswinter quasi ein „Heimspiel“, das er gern antrat und souverän absolvierte. Und die Jüdin Michaela Rychlá, die Muslima Gönül Yerli? Im Wissen, dass ihre Religionen in unserer Gesellschaft nicht als gleichwertig angesehen sind, in Kenntnis der Vorbehalte, die gerade katholische Amtsträger in Bezug auf interreligiöse Gebete haben, dazu auf ungewohntem katholischen Boden? Sie haben kluge Worte gewählt, sie haben treffsicher Zitate gewählt, die oft genug gegen ihre Brüder und Schwestern verwendet wurden – und werden. Sie haben für Verständnis geworben, sich nicht gescheut, ihr persönliches Gottvertrauen offen darzustellen.
Ein bisschen zu intellektuell, zu wenig Gebet? Nein, der ganze Vortrag dieser beiden Frauen war ein einziges Gebet um Frieden, nutzte die Chance, Brücken zu bauen, wie Manfred Görg es gewollt hat, nutzte die Chance, Augen zu öffnen, wie der zwölfjährige Jesus es im Tempel getan hat. Wir wollen diese Brücken beschreiten, pflegen, weiterbauen. Im Reformationsjahr 2017 evangelisch beheimatet, später vielleicht auf neutralem Boden, aber gern auch in einer Synagoge oder Moschee.
Dank, herzlichen Dank an alle schon genannten Mitwirkenden ebenso wie an den Organisten Stephan Heuberger, dessen musikalische Improvisationen die Zerrissenheit unserer Welt ebenso wie die Hoffnungen auf Besseres durchscheinen ließen.
„Mit jedem Atemzug spricht der Meister mit dem Koran”
Milad Karimi „Auf den Spuren der Gelehrsamkeit” – Teil 2: Rumi
von Yvonne Baur-Saleh
Eine Woche vor der sich zum 743. Mal jährenden Hochzeitsnacht Maulana Rumis widmete sich ein Halbtagsseminar diesem großen islamischen Theologen, Mystiker und Dichter. Als Hochzeitsnacht wollte der Sterbende seinen Tod verstanden wissen, als Erfüllung der Sehnsucht, zu seinem Schöpfer, ja zu seinem Geliebten zurückzukehren.
Jalal ad-din Rumis Hauptwerke, das Mathnawi und der Diwan, standen im Zentrum der Veranstaltung mit Prof. Milad Karimi, Religionsphilosoph am ZIT (Zentrum für Islamische Theologie) der Universität Münster. Islamische Mystik (arab. Tasawwuf) definierte er zu Beginn als „Streben nach der Wahrheit aus einer Mangelerfahrung der Gegenwart Gottes – das ist Sehnsucht. […] Sehnsucht nach Gott, der sich als der Geliebte generiert.“ Dieser Weg der Erkenntnis und der Liebe sei „eine unglaublich revolutionäre Haltung, keine Kuschelgruppe.“
Während seines Überblicks über Leben und Werk Rumis öffnete Karimi den Diwan. Innig rezitierte er auf Persisch und intonierte so rhythmisch (O-Ton Karimi: „Man kann es rappen!“), dass ergriffene Seufzer von Muttersprachlern zu vernehmen waren. Auch manchem, der des Persischen nicht kundig war, standen Tränen in den Augen.
In der als Workshop konzipierten zweiten Phase des Seminars galt es, in Gruppen die Verwobenheit des Mathnawi mit dem Koran herauszuarbeiten: „Mit jedem Atemzug spricht der Meister mit dem Koran”, so Karimi. „Jede Erzählung, jedes Bild, jedes Lehrgedicht ist zugleich eine subtile Zwiesprache mit dem Wort Gottes.” Im Koran heißt es etwa in der Sure 57:
Er ist der Erste und der Letzte,
der Offenbare und der Verborgene,
und Er ist alle Dinge wissend …
Und Er ist mit euch, wo ihr auch seid.
Im Mathnawi finden die Verse diesen Widerhall:
Wenn wir schlafen, sind wir trunken von Ihm
und wenn wir aufwachen, sind wir in Seinen Händen.
Wenn wir weinen, sind wir eine Wolke Seines Glanzes
und wenn wir lachen, dann sind wir Sein Blitz.
Sichtlich berührt merkt Karimi an, Khaled Hosseini lasse in seinem Roman „Drachenläufer” den 15-jährigen Protagonisten Amir während der Flucht aus Afghanistan dieses Gedicht rezitieren. Als Karimi das erwähnt, wird mir bewusst, wie verbunden Jalal ed-din Rumi, unser Referent und Amir sind. Sie waren etwa im gleichen Alter, als sie aus Afghanistan fliehen mussten, vor den Mongolen der eine, vor den Russen der andere und der dritte vor den Taliban. Und alle drei fanden angesichts des Verlusts der Heimat Trost und Gewissheit in der Allgegenwart Gottes: „Und Er ist mit euch, wo ihr auch seid.”
Anhand des Lehrgedichts „Moses und der Hirte” sollten sich die Seminarteilnehmer der Frage widmen: Was sagt Rumi über die Mensch-Gott-Beziehung? Moses (übrigens auch ein Flüchtling!) begegnet einem Hirten, der Gott mit süßen Worten fragt: „Wo bist Du, dass ich Dein Diener werde?” Er bietet sich an, Gott die Haare zu kämmen, Ihm Milch zu bringen, Seine Füßchen zu massieren und Ihm alle Ziegen zu opfern. Moses ist entsetzt. Scharf weist er den Hirten zurecht, bezichtigt ihn der Vermenschlichung Gottes, gar der Ketzerei. Da interveniert Gott und tadelt Moses: „Meinen Diener trenntest Du von Mir. […] Jedem hab’ ich einen Weg gegeben.” Wichtig sei allein „das Glühen, Herzensbrennen.”
Beim Eintauchen in die Bilderwelt und Symbolik Rumis ergab sich ein beglückender und sehr persönlicher Austausch über die Erfahrungen auf dem gottgewollt individuellen Weg, sei es beim christlichen Herzensgebet oder dem islamischen Dhikr. Besonders die Kaaba, Symbol für das brennende Herz, war Gegenstand der Diskussion. Dass die Kaaba, ein einfacher Bau in Form eines Quaders, leer ist, gefiel unserem Vereinsmitglied Matthias Hofmann und er bekräftigte: „Gott ist da, wo sonst nichts mehr ist.” Allein dieser Satz bestätigt die Erfahrung der Freunde Abrahams, dass sich durch die Texte der großen Mystiker die Seelen begegnen.
Das Göttliche in uns: Besuch bei den Münchner Quäkern
von Brigitte Hutt
Sonntag, 15. Januar 2017, 10 Uhr. Die Glocken von St. Markus läuten zum evangelisch lutherischen Gottesdienst. Im Andachtsraum des Anbaus sitzen sechs Angehörige der „Religiösen Gesellschaft der Freunde“, besser bekannt als Quäker, und ein Dutzend Freunde Abrahams. Gastgeber Richard Bourke meint lächelnd: „Wir haben uns an die Glocke gewöhnt“ und wartet das Ende ab. Dann lädt er die Anwesenden ein, mit den Quäkern eine Stille Andacht zu halten, in der Bewegung und Sprechen zwar nicht untersagt sind, die aber dazu diene, dem „Göttlichen in uns“ Raum zu geben. Offeriert uns Gästen Vorschläge des Rückzugs, falls wir die vielleicht ungewohnte Stille nicht aushalten können.
Stille, zurückgeworfen auf mich selbst, auf mich und die Runde der atmenden Menschen ringsum. In meinem Kopf laufen die Bilder meines Alltagslebens ab, aber auch die Kraft und Unerbittlichkeit der Schöpfung, die mir der vor dem Fenster stetig fallende Schnee zeigt. Die Schöpfung, deren winziger Teil ich bin. Der Schöpfer, an den ich glaube, von dessen Güte ich überzeugt bin.
Stille, zurückgeworfen auf uns selbst. Wann erleben wir das schon? Unser Alltag ist permanente Ablenkung von unserem Innern. Aktivitäten jederzeit. Wenn wir „nichts“ zu tun haben, lesen wir oder bedienen uns der visuellen Medien. Neu lernen, mit sich allein zu sein – wieviel Ehrlichkeit das verlangt.
Nach der – für uns auf 40 Minuten verkürzten – Andacht kommt das Gespräch behutsam in Gang, so als hätten wir alle Respekt vor dem anderen und vor der Runde eingeatmet. Die Gastgeber haben ein Bild von Abraham und seinen drei Gästen ausgelegt, als Willkommensgeste für uns. Sie erzählen von Ihrem Bekenntnis zu Wahrhaftigkeit, Frieden, Einfachheit, Verantwortung, Menschenwürde, erzählen, warum ihnen die Unmittelbarkeit der stillen Andacht wichtiger ist als Liturgie, dass es ihnen auf das Finden des „Inneren Lichts“ ankommt und auf ein Zeugnis im Leben, was dazu führt, dass – Zitat – „fünf Quäker und sechs Meinungen“ nichts Ungewöhnliches sind. Entstanden unter Christen im England des 17. Jahrhunderts, sind sie offen für alle Menschen, die ihre sparsam gehaltenen Prinzipien teilen möchten. Wichtig ist ihnen, keinen Wahrheitsanspruch zu vertreten, sondern jeden Weg, der im Sinne von Wahrhaftigkeit und Würde gesucht und gegangen wird, als richtig anzuerkennen. Jeden.
Neugierig sind sie auf die Freunde Abrahams. Und wir stellen fest, dass wir sehr ähnliche Ziele haben, was Menschenwürde und Gemeinsamkeit statt Trennung angeht. Dass uns darüber hinaus die religionsgeschichtlichen Wurzeln wichtig sind, ist ihnen ein interessanter Aspekt. Aber vor allem schätzen sie unseren Wunsch, zwischen den Religionen Frieden zu stiften. Wir scheiden in Freundschaft und nehmen ein wenig das Bewusstsein des Göttlichen in uns mit.
In eigener Sache: Neu im Kuratorium der Freunde Abrahams
Landesbischof i. R. Dr. Johannes Friedrich und Dorothea Friedrich
von Stefan Jakob Wimmer
Das Kuratorium der Freunde Abrahams zählt seit dem Jahreswechsel zwei neue Mitglieder, über die wir uns außerordentlich freuen:
Dr. Johannes Friedrich und seine Frau Dorothea leben heute in dem kleinen mittelfränkischen Ort Spalt-Wernfels. Es ist schon ziemlich lange her, da haben sich, weit weg von Bayern, unsere Lebenswege gekreuzt. Die Friedrichs lebten von 1985 bis 1991 in Jerusalem und ich von 1984 bis 1992. Johannes Friedrich wirkte als Propst der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache, und ohne seine Frau Dorothea wäre das vielfältige Gemeindeleben dort kaum denkbar gewesen.
Ich studierte und promovierte in Ägyptologie an der Hebräischen Universität und wohnte in der Ararat-Gasse im Armenischen Viertel der Altstadt, kaum fünf Minuten von der lutherischen Erlöserkirche entfernt. Wenn ich in meinem Zimmer am Schreibtisch über ägyptischen Texten brütete, dann fiel mein Blick aus dem Fenster direkt auf den markanten Kirchturm aus der Zeit Kaiser Wilhelms II., den jeder Jerusalembesucher als zentrales Merkmal der Altstadt kennt, unmittelbar neben der Grabeskirche. Die Gottesdienste dort und das lebendige Gemeindeleben waren mir einige Jahre lang wertvolle Stützen im Leben neben dem Studiosus-Dasein. Dass ich ganz offiziell Gemeindeglied werden konnte – obwohl ich nicht evangelisch bin – hat zur Offenheit gepasst, die aus meiner Sicht die Jahre von Propst Friedrich gekennzeichnet haben. Die Selbstverständlichkeit des Miteinanders der deutschen Protestanten und Katholiken in Jerusalem hat mich nachhaltig beeindruckt. Das Pendant war die Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zion, und die Partnerschaft der beiden Kirchen war durchaus ein Stück weit den offiziellen Vorstellungen und Vorgaben von zuhause voraus – schließlich war man ja in Jerusalem!
Auch das Miteinander – oder jedenfalls Nebeneinander, leider aber auch Gegeneinander – der Religionen prägt sicherlich jede/n auf die ein oder andere Weise, die/der sich längere Zeit in Jerusalem aufhält. Die sehr intensive Begegnung nicht nur mit „dem Judentum“, sondern ganz konkret mit jüdischen Menschen im Alltag und im Dialog ist durch keine akademische Arbeit aufzuwiegen. Zum Leben in Jerusalem gehört selbstverständlich der Islam. Und leider auch der Konflikt. Wer es nicht erlebt hat, wird kaum erahnen können, was es bedeutet, wenn der Gemeindebezirk gleichermaßen Israel, die palästinensische Westbank und Jordanien umfasst …
Nach sechs Jahren Jerusalem übernahm Friedrich das Amt des evangelischen Dekans in Nürnberg – der aus lutherischer Sicht wohl wichtigsten Stadt Bayerns – und wurde 1999 zum Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gewählt. Von den sehr vielen Aktivitäten und Initiativen, die seinem Wirken zu verdanken sind, sei hier nur die Gründung des „Bayerischen Bündnisses für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen!“ genannt.
Als die Islamische Gemeinde Penzberg und ihr Imam Benjamin Idriz vor zehn Jahren in die Schusslinie des Bayerischen Verfassungsschutzes gerieten, bezog Landesbischof Friedrich öffentlich und entschieden Position gegen die Vorwürfe, die so abwegig wie hanebüchen waren, gleichwohl aber schweren Schaden anrichteten (in der Abrahams Post wurde darüber aus nächster Nähe berichtet). Im Juli 2010 stattete er der Moschee einen offiziellen Besuch ab. Bei der Gelegenheit regte Imam Idriz die Gründung eines interreligiösen Rates an, ein Gedanke, den Landesbischof Friedrich spontan als sehr gute Idee begrüßte. Trotzdem dauerte es seine Zeit, bis im vergangenen Jahr ein „Rat der Religionen“ für München tatsächlich gegründet wurde.
Nach dem Ende seiner Amtszeit 2011 übernahm der ehemalige Landesbischof bis zu seinem Ruhestand 2013 die Stelle eines einfachen Pfarrers in einem kleinen fränkischen Dorf. Dorothea Friedrich hat ihre Tätigkeit als Lehrerin für evangelische Religionslehre an verschiedenen Gymnasien in Nürnberg und München bis 2011 ausgeübt. Sie hat Unterrichtsmaterialien über Judentum und über Frauen im Heiligen Land herausgegeben, und an der von ihr 1986 gegründeten „Sonnabendschule“ in Jerusalem lernen heute noch Kinder aus christlichen, muslimischen und jüdischen Familien gemeinsam Deutsch.
Aus München und Umgebung
GRATWANDERUNG. 90 Jahre Venio. Eine Geschichte in Bildern
von Sr. Lucia Wagner
Prof. Manfred Görg war seit dem Beginn seiner Münchner Universitätstätigkeit mit der benediktinischen Abtei Venio in intensivem Kontakt. Jedes Jahr hielt er in der Gemeinschaft für Schwestern und Gäste Vorträge und Studientage über alttestamentliche und aktuelle Themen. Die Gemeinschaft feierte nun im November 2016 ihr 90-jähriges Bestehen und zeigt aus diesem Anlass (bis 26.3.2017) im Gartensaal der Kommunität eine Fotoausstellung. Es wird niemanden verwundern, dass – auf Farbtafel 2 – auch Prof. Görg, unser guter Freund, zu sehen ist – fotografiert bei einem Studientag zu den Lamentationes Jeremiae im Jahr 2007.
Der Titel der Ausstellung, „GRATWANDERUNG“, der die spezifische Lebensform des Venio treffend charakterisiert, geht auf ein Wort des Neutestamentlers Prof. Engelbert Neuhäusler (1913-2011) zurück: „Für mich ist Venio immer ein Abenteuer, ich meine das im guten Sinne. Es ist immer ein Weg auf einem sehr schmalen Grat, den Sie gehen wollen, und den Sie auch gehen. Der schmale Grat, Nonne zu sein und doch keine Nonne, in der Welt zu sein und doch kein Weltmensch zu sein. Diesen schmalen Grat zu gehen, ist sehr schwer. Und gerade darin liegt, glaube ich, eine Chance.“
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Abschnitte: Sie zeigt in einem ersten Teil (Schwarzweißfotos) die Zeit von den Anfängen in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts bis zum Ende der Amtszeit von Mutter Agnes Johannes, der Gründerin der Gemeinschaft (1900-1993). Ein zweiter Teil (nun farbig) dokumentiert die folgenden Ereignisse: die Amtsübernahme durch M. Agape Gensbaur (1922-2015) und das viele, was in ihrer Zeit (1973-1993) neu angefangen hat, dann den Wechsel zur dritten und vierten Priorin (Sr. Lucia Wagner, 1993-2010, und Sr. Carmen Tatschmurat, seit 2010). Die entscheidendsten Ereignisse in der Entwicklung von Venio bis heute waren 2007 die Gründung einer Niederlassung in Prag sowie 2013 die Erhebung des Priorats zur Abtei und die damit verbundene Weihe der bisherigen Priorin Sr. Carmen zur ersten Äbtissin. Ein kurzer Blick fällt auf die vielfältige Berufstätigkeit unserer Schwestern in München und Prag. Aller verstorbenen 27 Schwestern (die erste starb 32jährig im Jahr 1936!) wird in Einzelfotos gedacht.
Zur Ausstellung erschien ein kleines Begleitheft, das gerne erbeten werden kann. Außerdem gab es zwei Begleitveranstaltungen: am 27. Januar 2017 ein „Gespräch mit unserer Geschichte, unseren Vorgängerinnen, miteinander …“, das in der Verantwortung der jüngeren Schwestern lag, und am 15. Februar 2017 eine „Lesung aus alten Briefen und Dokumenten“.
Miteinander statt gegeneinander oder nebeneinander
Ein Kommentar zum „Bayerischen Integrationsgesetz“
und zum Leitantrag „Politischer Islam“ der CSU
von Stefan Jakob Wimmer
Der Beitrag wurde für den Newsletter des Münchner Forums für Islam Nr. 7 (Dez. 2016) verfasst. Die MFI-Newsletter sind über http://www.islam-muenchen.de/newsletter verfügbar.
Eigentlich wollen (fast) alle dasselbe. Wir leben – Gott sei Dank – in Deutschland und in Bayern in einem Land, zu dessen Lebensqualität eine stabile freiheitlich demokratische Grundordnung ebenso beiträgt wie wirtschaftlicher Erfolg, steigendes Umweltbewusstsein, die Wertschätzung kultureller Wurzeln und vieles andere mehr. Da nichts davon von alleine kommt und auch nicht ohne Anstrengung bestehen bleibt, geht es darum, die Grundlagen dieser Lebenswirklichkeit – um die uns weite Teile der Welt mit allem Recht beneiden – immer wieder neu zu nähren und zu stärken. Und sie vor Bedrohungen und Gefahren zu schützen. Aber wie schaffen wir das?
Im Leitantrag der CSU wird als Hauptfeind benannt: „Der Politische Islam ist die größte Herausforderung unserer Zeit“. Detailliert und ausführlich werden in dem Papier Bedrohungen geschildert, vor denen wir alle uns sorgen: Terrorismus und Gewalt, Missachtung der Menschenrechte, Benachteiligung der Frau, kulturelle Rückständigkeit und Fortschrittsfeindlichkeit u.v.m. Wir alle wohlgemerkt – und das schließt Muslime mit ein. Ich sage nicht „viele Muslime“ oder „die meisten Muslime“, ich sage: ganz normale Muslime. Ganz normale Muslime leiden unter diesen Bedrohungen ja nicht weniger als die sog. Mehrheitsgesellschaft, sondern mehr. Von den damit verbundenen Gefahren sind sie ggf. genauso betroffen wie alle Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommt aber der Umstand, dass es ihre Religion ist – und Religion ist für ganz normale Muslime ein wertvoller Bestandteil ihrer Identität – die durch jene missbraucht und entstellt wird, von denen die Gefahren ausgehen. Ganz normale Muslime wären also die besten Verbünden, wenn es darum geht, diese Gefahren ernst zu nehmen und effektiv dagegen vorzugehen.
Nun ließe sich eine lange Liste von Hindernissen aufzählen, die das genannte Papier ebenso wie das sog. „Integrationsgesetz“ einer Kooperation mit Muslimen entgegenstellt. Das beginnt bei der Begrifflichkeit. Wenn der Staat das politische Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger begrüßt, dann hat das unabhängig von deren Religion zu gelten. Die Formulierung „Politischer Islam“ suggeriert jedoch Musliminnen und Muslimen, dass sie sich und ihre Religion – die zu ihrer Identität dazugehört, wir sagten es schon – bitte von Politik fernhalten sollten. Dass das dann besonders widersinnig wirkt, wenn es aus einer „C-Partei“ heraus tönt, ist inzwischen schon eine Plattitüde. Die Schieflage des Begriffs wird erst recht deutlich, wenn allen Ernstes unter diesem Titel mitangesprochen wird, ob Männer und Frauen sich mit Handschlag begrüßen oder nicht.
Dabei wäre doch weiß Gott wichtig, für uns alle, dass wir ernsthafte Gefahren benennen und uns davor schützen. Aus Sicht normaler Muslime gehen sehr wohl ernsthafte Gefahren vom Missbrauch des Islam aus, und deshalb sollten diese in der seriösen Debatte nicht „Politischer Islam“ und auch nicht „islamistisch“ („Islamistik“ ist nämlich das akademische Wort für „Islamwissenschaften“) genannt werden, sondern islammissbrauchend. Der den Islam missbrauchende Extremismus ist das gemeinsame Problem, und so benannt können wir alle dagegen ankämpfen. Hinzu kommt als Gefahrenquelle, die die deutsche Gesellschaft spaltet und die Mühlen der Populisten anheizt, der islamfeindliche Extremismus. Immerhin handelt es sich hierbei um die mit Abstand am weitesten verbreitete Form des Extremismus innerhalb der Gesellschaft, und eben auch innerhalb der Politik.
Es wäre nicht nur schön, es wäre wichtig, sogar essentiell für unser aller Zukunft, wenn Leitanträge und Gesetze den islamfeindlichen und den islammissbrauchenden Extremismus benennen und bekämpfen würden.
Doch eine stimmige Terminologie allein reicht nicht. Was den beiden Initiativen außerdem fehlt, ist das Konstruktive. Probleme benennen, Gefahren begegnen ist richtig und wichtig. Aber zum Miteinander gehört zu allererst Wertschätzung. Muslime können ein wertvoller Teil dieser Gesellschaft, dieses Landes sein – nicht trotz ihrer Religion, sondern mit ihrer Religion. Wer das Gegenteil signalisiert, trägt zur Konfrontation bei und ist damit selbst Teil des Problems. Zahlreiche Initiativen von Muslimen engagieren sich für soziale Belange, in der Flüchtlingshilfe, für Umweltschutz, für interreligiösen Dialog u.v.a.m. Sie erfahren dafür wenig Anerkennung, werden kaum wahrgenommen. Was sie verdienten, und was wirklich effektiv Problemen gegensteuern könnte, wäre deren tatkräftige Unterstützung und Förderung durch die Politik.
Als das Münchner Forum für Islam schon im Herbst 2015 die „Deklaration der Imame“ gegen den Missbrauch des Islam durch Organisationen wie Da’esh (den sog. „I.S.“) initiierte, war immerhin das Interesse der Medien groß. Eine öffentlich vernehmbare Anerkennung durch Vertreter der Staatsregierung – etwa des genau dafür zuständigen Innenministeriums – ist bis heute ausgeblieben. Die Förderung und Unterstützung auf allen Ebenen eines Projekts wie des MFI wäre wegweisend, um den genannten Gefahren entgegenzuwirken.
Ein Schulterschluss der Politik in Bayern mit den (normalen) Muslimen wäre das eigentliche Gebot der Stunde.
Friedensgebet der Religionen
Trotz alledem: Religionen für unsere Zeit!
von Stefan Jakob Wimmer
Das „Friedensgebet der Religionen“ findet jährlich im Rahmen der Veranstaltungen der „Internationalen Münchner Friedenskonferenz“ statt, die einen Gegenakzent zur sog. „Sicherheitskonferenz“ setzen möchte, indem sie die Gewichtung auf Fragen nach gewaltloser Konfliktvermeidung lenkt (http://www.friedenskonferenz.info).
In diesem Jahr fand die gemeinsame Gebetsfeier der Religionsgemeinschaften am 19. Februar im Eine-Welt-Haus statt, unter dem Motto: „Trotz alledem“. Stefan Jakob Wimmer trug für die Freunde Abrahams das folgende Statement bei:
Ja, man möchte manchmal zweifeln und fragen, ob die Welt nicht friedlicher wäre ohne Religionen. „Imagine no religion“ – die Vision von John Lennon hat etwas Verführerisches. Die Frage wird in unserer angeblich christlich geprägten, aber tatsächlich doch viel eher religionsfernen Gesellschaft ja auch gestellt. Dabei denken die Fragesteller meist nicht darüber nach, dass das religionsfernste Jahrhundert überhaupt, das 20., zugleich das Jahrhundert der Menschheitsverbrechen schrecklichster Dimension war. Oder dass wir ganz aktuell im 21. Jahrhundert ja nicht etwa nur oder in erster Linie durch sogenannte „Islamisten“ – richtiger: den Islam missbrauchende Extremisten – gefährdet sind. In viel umfassenderem Maße sind wir doch alle von den Veränderungen des Weltklimas bedroht. Des meteorologischen zum einen – was, so ist vorherzusehen, viel verheerendere Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit mit sich bringen kann, als alle religiöse Verblendung zusammen. Und von der Veränderung des menschlichen Weltklimas zum anderen, wenn wir erleben, wie die Missachtung von Wahrheit und von Menschenwürde in Politik umgemünzt wird, in immer mehr Ländern, jetzt auch im mächtigsten Land der Erde. Ja, christlicher Fundamentalismus in den USA spielt dabei eine unselige Rolle, unbestreitbar. Trotzdem lassen sich die Trumps, Putins, Erdoğans, Netanyahus und wie die Führer und Verführer alle heißen, nicht auf ein religiöses Problem, und schon gar nicht auf eine Religion, reduzieren.
Was soll bei alledem, möchte man ebenfalls zweifeln und fragen, ein noch so gut gemeintes Friedensgebet, zu dem sich zwei oder drei Dutzend engagierte Münchnerinnen und Münchner zusammenfinden, denn ausrichten? Aber Resignation ist eben kein Bestandteil von Religion, von keiner Religion. Resignation ist das Gegenteil von Religion! Religion geht gar nicht ohne Hoffnung, ohne Liebe und ohne Glauben. Den Religionen kann die Kraft nicht ausgehen, denn sie sitzen an der Quelle. Religionen können gar nicht zweck- und gewinnorientiert denken, Aufwand und Nutzen gegeneinander abwägen und erklären: wenn ich hier investiere, will ich ein Ergebnis sehen. Religionen haben keine Aktienkurse. Und kennen keine Obergrenzen. Religionen fragen nicht, was es uns bringt, Menschen in Not aufzunehmen. Religionen errichten keine Schutzmauern. Religionen – so ähnlich hat es Manfred Görg, der Gründer der Freunde Abrahams, einmal formuliert – verpflichten zur Offenheit. Religionen haben einfach den längeren Atem. Deshalb sind sie – so glaube ich bei aller Hochachtung vor Humanisten, Agnostikern und Atheisten und bei aller Dankbarkeit für die Aufklärung und für den säkularen Staat, in dem wir Gott-sei-Dank leben – der von Menschen selbstauferlegten Begrenzung einer für Menschen immer unauslotbaren Wirklichkeit auf das „Ich glaube nur, was ich sehe“ überlegen. Deshalb profitiert eine Gesellschaft, auch ein säkularer Staat, davon, wenn es den Religionen gut geht. So wie umgekehrt die Religionen darauf achten sollten, dass es dem säkularen Staat gut geht. Das gilt für unsere Zeit wohl mehr als je zuvor. Trotz alledem.
Blick über den Tellerrand
19. Dezember 2016: Ein schlimmer Tag – ein Tag der Trauer
Am Tag nach dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt veröffentlichte Imam Benjamin Idriz für das „Münchner Forum für Islam“ eine Stellungnahme, der wir uns gerne anschließen möchten:
Gestern wurden in unserer Bundeshauptstadt Berlin Menschen auf einem Weihnachtsmarkt getötet. In Ankara wurde ein Diplomat ermordet. In Zürich in einer Moschee geschossen. Die Schrecken in Syrien und vielen anderen Regionen der Welt halten an.
In unseren Stellungnahmen zu den Anschlägen der vergangenen Jahre, in der „Deklaration der Imame“ gegen den Missbrauch unserer Religion, in unseren Predigten und Veranstaltungen ist längst alles gesagt. Aber es wird noch nicht von allen verstanden. Von jenen nicht, die den Islam missbrauchen, und von jenen nicht, die den Missbrauch des Islam mit Islam gleichsetzen.
Muslime und Nicht-Muslime müssen zusammenstehen in Trauer über die Opfer von Gewalt, Terror und Verbrechen. Wir stehen zusammen in wachsender Sorge über die Entwicklungen der Welt, die immer mehr in Konfrontation und Hass abzugleiten scheint. Lasst uns dagegen Worte, Zeichen und Taten des Miteinanders setzen, gegen diejenigen vorgehen, die Hass und Gewalt säen, wer immer sie sind, und diejenigen aktiv unterstützen, die sich für das Miteinander einsetzen.
Imam Dr. Benjamin Idriz
Das „Café Abraham“ – studentisch, sichtbar, interreligiös
von Felix Triendl
Beim „Café Abraham“ handelt es sich nicht um ein bestimmtes Café, sondern um eine bundesweite Initiative zum abrahamischen Dialog, bei der überwiegend Studierende und junge Erwachsene in beliebigen, öffentlichen Cafés zusammenkommen und Dialog betreiben.
Diese Idee erwuchs vor zwei Jahren aus der Zusammenarbeit dreier Studenten in Erlangen: El Hadi Khelladi und Fabian Schmidmeier (beide Islamwissenschaftler) sowie Benjamin Moscovici (Arabistik/Journalismus), ein Muslim, ein Christ und ein Jude. Grundidee war und ist es, eine Mischung aus Wiener Kaffeehauskultur und abrahamischem Dialog zu wagen, das heißt lockeres, leicht zugängliches und öffentliches Diskutieren von jüdischen, christlichen und muslimischen Studierenden. Damit sollten vor allem zwei Probleme des interreligiösen Dialogs angegangen werden: einerseits, dass es viel offiziellen Dialog gibt, der aber oft keinen Raum für persönliche Begegnung und Gespräch gibt, und andererseits, dass viele Dialoginitiativen fast unsichtbar sind, weil sie nur einen bereits an Verständigung und Austausch interessierten Personenkreis erreichen, ihre wertvolle Botschaft aber nur selten wirklich in die Öffentlichkeit bringen können. So viel zur Theorie. Aber wie sieht so etwas praktisch aus?
Bei der Gründung einer neuen Ortsgruppe nimmt der Vorstand des Café Abrahams Kontakt mit Interessierten auf, die in ihrer Stadt gerne eine Café-Abraham-Gruppe als Gruppenleiter betreuen möchten. Idealerweise gibt es einen Gruppenleiter pro Religion. Die Gruppenleiter sind frei, das Grundkonzept des Café Abrahams mit Schwerpunkten zu erweitern: Manche Ortsgruppen reden vor allem über Religion, andere zum Beispiel eher über gesellschaftspolitische Themen. Die Gruppenleiter organisieren daraufhin regelmäßige Treffen.
Bei einem typischen Café Abraham treffen sich junge Erwachsene aus mindestens zwei abrahamitischen Religionen in einem Café ihrer Wahl oder in sonst einer öffentlichen Lokalität. Die Gruppengröße sollte etwa zwischen fünf und zehn Personen angesiedelt sein, um eine gute Gesprächsatmosphäre gewährleisten zu können. In dieser Gruppe kann man sich nun in lockerer Atmosphäre über unterschiedlichste Themen austauschen. Manche Gruppen wählen konkrete Themen und bereiten dazu etwas vor, andere lassen das Gespräch einfach entstehen und greifen die Fragen auf, die im Raum stehen. Wichtig ist allein, dass es sich nicht um Uni-Seminare handelt, sondern ein diskursives Element gewährleistet bleibt. So sehr also die Gruppenleiter für Gesprächsstoff sorgen und ggf. auch Material vorbereiten sollen, ist ihre eigentliche Funktion, als Ansprechpartner und „Experte“ zur Verfügung zu stehen. Der Dialog soll niederschwellig und anschlussfähig sein, sodass sich jeder einbringen kann, ganz gleich wie bewandert sie oder er in der eigenen oder in der Religion der Anderen ist.
Das Café Abraham ist bundesweit aktiv und findet sich in Erlangen, Kaiserslautern, Köln, Düsseldorf, Bamberg, Heidelberg, Hamburg, Leipzig und auch in München. Veranstaltungen finden meist nur während des laufenden Semesters statt. Die Werbung erfolgt hauptsächlich über Facebook und durch Weitererzählen.
Für weitere Informationen: http://www.cafeabraham.com
Preisgekröntes „House of One“ in Berlin
von Stefan Jakob Wimmer
Das Interkulturelle Dialogzentrum München (IDIZEM) vergab 2016 wieder Dialogpreise. Zu den Preisträgern gehörte das Projekt „House of One“ aus Berlin. Die ehrgeizige Initiative verfolgt den Plan, im historischen Stadtzentrum von Berlin ein gemeinsames Bet- und Lehrhaus für Juden, Christen und Muslime zu errichten. Das Projekt wird getragen von der Evangelischen Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien, von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in Verbund mit dem Abraham-Geiger-Kolleg und von der muslimischen Dialoginitiative Forum Dialog. Partner sind u. a. das Bezirksamt Berlin-Mitte, das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt, das Deutsche Theater, die Evangelische Akademie, das Jüdische Museum. Pfarrer Gregor Hohberg vom Stiftungsrat zur Intention: „Die Menschen darin werden ihrem eigenen Glauben treu bleiben, aus seiner Kraft leben und miteinander und mit der säkularen Stadtgesellschaft in ein friedliebendes Gespräch treten. Es wird ein Haus sein, in dem Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung wohnen.“
Das Projekt und seine Ausrichtung dürfen als beispielhaft für das Wirken muslimischer Dialoginitiativen wie des Berliner Forum Dialog oder IDIZEM in München gelten, die der von Fethullah Gülen inspirierten Hizmet-Bewegung angehören. (Diese bezeichnet der türkische Staatspräsident Erdoğan als „Terrorbewegung“, die mit Da’esh (dem sog. „I.S.“!) gleichzusetzen und entsprechend zu verfolgen sei …!)
Informationen zum Projekt gibt es über http://www.house-of-one.org und in einem sehr ansprechend gestalteten Buch „Das Haus der Religionen“, siehe Buchtipp. Spender können sich schon mit 10 Euro für einen Baustein beteiligen. Über 4 Millionen Euro sind bereits eingegangen, doppelt so viel fehlt noch für die erste Bauphase.
Ich durfte bei der Dialogdinner-Veranstaltung am 3. November 2016 im Münchner Künstlerhaus den Preis an Barbara Witting und Osman Örs überreichen, hielt gerne die Laudatio und stellte augenzwinkernd fest, wenn das „House of One“ tatsächlich Wirklichkeit wird, dann hätte Berlin München einmal etwas voraus…
(Übrigens gibt es auch auf Malta Pläne für ein „House of One“ – kommen Sie mit und lernen Sie mehr! – siehe unsere Studienreise nach Malta)
Lauter gute Nachrichten
Dr. Idriz
Benjamin Idriz, Imam der Islamischen Gemeinde Penzberg, Vorsitzender des Münchner Forums für Islam und Kuratoriumsmitglied der Freunde Abrahams promovierte am 5.9.2016 an der Internationalen Universität Novi Pazar (Sandschak, Serbien) in Islamischer Theologie. Seine Dissertation mit dem Titel „Die horizontalen Aspekte im Islam“ wird am 27.6.2017 in der Evangelischen Stadtakademie vorgestellt (siehe Islam Lectures).
Herzlichen Glückwunsch, Dr. Idriz!
Gemeinsam die Welt erlösen
Schon im Dezember 2015 wurde eine Erklärung orthodox jüdischer Rabbiner aus Israel, USA und Europa vorgestellt, die „die angebotene Hand unserer christlichen Brüder und Schwestern ergreifen“ und zu einer Partnerschaft zwischen Juden und Christen aufrufen wollen. „Wir sind alle im heiligen Ebenbild G-ttes geschaffen, und Juden wie Christen werden diesem Bund treu bleiben, indem sie gemeinsam eine aktive Rolle bei der Erlösung der Welt übernehmen.“
Zu den Erstunterzeichnern gehört Rabbiner Steven Langnas, der Initiator des Münchner Lehrhauses der Religionen. Der volle Wortlaut der „Orthodoxen rabbinischen Erklärung zum Christentum“ ist unter http://www.cjcuc.com zu finden.
(Quelle: Welt und Umwelt der Bibel 1/2017)
Synagoge für Muslime
Am 28. Januar, dem Tag, an dem US-Präsident Trump einen Einreisestopp für Muslime aus bestimmten Ländern verkündete, brannte in der texanischen Kleinstadt Victoria die örtliche Moschee vollkommen nieder. Die Brandursache ist bisher ungeklärt. Am nächsten Tag kamen Vertreter der örtlichen jüdischen Gemeinde und übergaben der muslimischen Gemeinde einen Schlüssel zu ihrer Synagoge, damit sie diese für ihre islamischen Gebete nutzen könnten, bis die Moschee wieder aufgebaut sei. „Das ist traurig für alle, und als Juden fühlen wir besonders mit der Muslimischen Gemeinde. Wenn ein solches Unheil geschieht, müssen wir zusammenstehen“, so Robert Loeb, der Vorsteher der jüdischen Gemeinde.
(Quelle: Haaretz 3.2.2017)
„Shalom Alaikum!“
Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Wien engagieren sich in dem neu gegründeten Verein „Shalom Alaikum!“ (aus hebr. shalom alejchem und arab. salam alaikum) für Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien, Irak und anderen Ländern. „Das Klischee von der Unversöhnlichkeit – es scheitert hier in Wien schlicht daran, dass es von allen Beteiligten negiert wird.“ Die Dankbarkeit bei den muslimischen Flüchtlingen sei immer weit größer gewesen als die Berührungsangst. Man hilft bei Behördengängen, lernt Sprachen, macht zusammen Musik, Geflüchtete helfen bei der Pflege des Jüdischen Friedhofs.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung 24./25./26.12.2016)
„Das Salz Mesopotamiens“
Der chaldäische Erzbischof von Kirkuk im Irak Yousif Thomas Mirkis berichtet im November 2016:
„Die schweigende Mehrheit der Muslime bittet uns, nicht auszuwandern, uns, das ‚Salz Mesopotamiens‘ – wie ein schiitischer Gelehrter uns Christen genannt hat.“
(Quelle: Welt und Umwelt der Bibel 1/2017)
Allahu akbar!
Der orthodoxe Erzbischof von Sebastia in Palästina Theodosius Atallah Hanna erklärte:
„Ich bin palästinensischer Christ. Auch wir sagen: ‚Allahu akbar!‘, was man normalerweise von Muslimen hört, ebenso wie: ‚Maschallah‘ oder ‚Alhamdulillah‘.
Das ist einfach so, weil Arabisch unsere Sprache ist. Das arabische Wort für Gott ist Allah, ob du nun Muslim oder Christ bist.“
(Das gilt übrigens auch für das streng katholische Malta, wo man ebenfalls zu Allah betet. Kommen Sie mit uns mit und überzeugen Sie sich – siehe unsere Studienreise)
(Quelle: https://onsizzle.com/i/i-am-a-palestinian-christian-we-also-say-allahu-akbar-6051169)
BUCHTIPPS
Karl-Josef Kuschel: Die Bibel im Koran
Grundlagen für das interreligiöse Gespräch
Keine Neuerscheinung wie viele andere: Seine Jahrzehnte währende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Bibel und Koran fasst Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel hier auf rund 600 Seiten in ein Buch (siehe auch unsere Buchvorstellung). Mit Inhalten wie z. B. Wir Kinder Abrahams – Wie den Koran im Gegenüber zur Bibel verstehen? – Adam: Gottes Risiko Mensch – Maria und Jesus: Gottes Zeichen für alle Welt – Was Muslime und Christen eint und trennt – zeigt der Autor Wege weg von einem konfrontativen und hin zu einem vernetzten Denken.
Patmos Verlag Ostfildern 2017, ca. 608 S., ISBN 978-3-8436-0726-1, € 49,00 – Das Erscheinen ist für März 2017 angekündigt.
Das Haus der Religionen
Bet- und Lehrhaus Berlin, Entwürfe für einen Sakralbau von morgen
Ein außergewöhnliches Buch zu einem außergewöhnlichen Projekt! In nicht weniger als fünf Sprachen und drei Schriften – deutsch, türkisch, englisch, arabisch und hebräisch – werden Entwürfe für das „House of One“ in sehr ansprechender Aufmachung präsentiert. Das gemeinsame Baugefüge für Juden, Christen und Muslime ist, wie dieses Buch illustriert, schon vor seiner Realisierung ein noch virtueller Ort des Austausches über die gemeinsame Zukunftsgestaltung. Dem Buch liegt ein separat gedrucktes Heft bei, das anhand eines fiktiven Festkalenders der drei Religionen die künftige Nutzung konkretisiert und eine auf das Projekt bezogene „Charta für ein Miteinander von Christentum, Judentum und Islam“ formuliert. – Siehe dazu auch den Bericht „Preisgekröntes ‚House of One‘ in Berlin“.
Das 2013 erschienene Buch ist beim Verlag bereits vergriffen, es ist jedoch antiquarisch erhältlich.
DOM publishers Berlin 2013, 263 S., ISBN 978-3-86922-260-8.
Blätter Abrahams
Wieder mit ein wenig Verspätung ist Anfang des Jahres das Heft 16, 2016 unserer Zeitschrift Blätter Abrahams – Beiträge zum interreligiösen Dialog erschienen. Es dokumentiert die Vorträge von Dr. Anna Janzen, Pastorin der Liberalen Mennonitengemeinde München e. V. (Gleichnis aus Lk 19, ein Teilaspekt ihres Vortrags „Der Kreuzestod Jesu – Heil oder Verbrechen?“), Prof. Dr. Roland Pietsch (Über die Symbolik der mystisch-metaphysischen Schau im Islam) und Dr. Andreas Renz (Gebet im interreligiösen Kontext). Der junge Literaturwissenschaftler Daniel Neumann ist mit einem Beitrag vertreten, den er für das Münchner Lehrhaus der Religionen vorgetragen hat: „Das Unsagbare schreiben – Mystische Erfahrungen bei Franz Kafka, Robert Musil und Gamal al-Ghitani“. Unser Mitglied Stephan Leimgruber stellt eine Notiz zum christlich-islamischen Dialog am Beispiel der Paraklet-Aussagen aus Joh 14 zur Verfügung. Stefan Jakob Wimmer erläutert neue Erkenntnisse zu einer einzigartigen Haggada-Handschrift der Bayerischen Staatsbibliothek. Als Novum in den Blättern Abrahams erscheint erstmals auch eine Buchrezension: Die Neuerscheinung Trialogische Religionspädagogik. Interreligiöses Lernen zwischen Judentum, Christentum und Islam von Prof. Dr. Georg Langenhorst (Univ. Augsburg; Mitglied der Freunde Abrahams) verspricht aus der Sicht von S. J. Wimmer ein Standardwerk für interreligiöse Religionspädagogik zu werden. Und wie in jedem Heft wird mit dem Nachdruck eines Beitrags von Prof. Dr. Dr. Manfred Görg an den Gründer der Freunde Abrahams erinnert. Unter dem Titel „Begegnung mit Abraham“ werden zwei Kapitel seines viel beachteten Buches In Abrahams Schoß. Christsein ohne Neues Testament adaptiert.
Bitte fördern Sie den Fortbestand unserer Zeitschrift Blätter Abrahams!
Auf Wunsch werden Förderer in der Zeitschrift genannt. Alle sechzehn bisher erschienenen Hefte sind einzeln zum Preis von 10,- € bzw. 5,- € (für Mitglieder) oder zusammen für 140,- € bzw. 70,- € (für Mitglieder), zzgl. Versand, erhältlich. Mitglieder erhalten je 1 Exemplar gratis. (Wir bitten um Abholung bei den Veranstaltungen; Zusendung erfolgt auf Wunsch und gegen 2 € Versandkosten.)