HERBST/WINTER 2002/03
EDITORIAL
Liebe Freunde Abrahams,
gerade erst haben wir am Jahrestag des 11. September der Schrecken gedacht, die der Angriff religiöser Extremisten auf New York und Washington mit sich gebracht hat. Nicht erst seit jenen Ereignissen ist die Welt in Unruhe versetzt, die besonders und immer wieder mit den drei Religionen des Judentums, Christentums und des Islam verbunden wird. Diese Weltreligionen, obwohl sämtlich im Orient verwurzelt, scheinen einer Auseinandersetzung untereinander zuzustreben, die von nicht wenigen als ein Vorzeichen des Weltuntergangs empfunden wird. Sollte der 11. September nur eine Station auf der letzten Wegstrecke der Menschheit sein?
Judentum, Christentum und Islam verstehen sich als Religionen, die dem Monotheismus verpflichtet sind, d.h. dem Glauben an den einen und einzigen Gott. Die Absurdität der Geschichte scheint darin zu liegen, dass das Bekenntnis zum Einen die Bekenner untereinander nicht geeint hat, sonder immer wieder zu nachhaltigen Abgrenzungen, Rivalitäten und ideologischen Verhärtungen führte. Ist der Glaube an den Einen oder der Eine gar selbst schuld an der Uneinigkeit seiner Anhänger? Oder sind es doch die Menschen, die sich allzu zaghaft und selbstbezogen einer Attraktion versagen, wie sie das Bewusstsein mit sich bringt, dass wir alle einer einzigartigen schöpferischen Wirklichkeit unser Leben und Überleben verdanken?
Die Freunde Abrahams haben sich entschieden, die grundlegende und verbindende Gestalt Abrahams als des „Vaters im Glauben“ für alle drei Weltreligionen zum Leitbild zu nehmen. Die Erinnerung an Abraham gibt uns die Zuversicht, dass auch wir unverwandt auf das Bindende und Verbindende unter den Religionen schauen. Mit ihren Veranstaltungen wollen die Freunde Abrahams Entdeckungsreisen zu den Gemeinsamkeiten unternehmen sowie die Wege der Religionen, Konfessionen und Kulturen zueinander weitergehen und fördern.
Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Manfred Görg
BERICHTE – NOTIZEN – TIPPS
ABRAHAMS NEUE FREUNDE – ERSTE AKTIVITÄTEN
Ein Rückblick von Stefan J. Wimmer
Am Abend des 14.11.2001 – nach jüdischem Kalender war es der 29.2.5762, nach islamischem Kalender der 28.8.1422 – kamen in der Bibliothek der Abteilung für Biblische Theologie vierzehn Enthusiasten zusammen, um die neue Gesellschaft „Freunde Abrahams“ zu konstituieren. Die Gründungsmitglieder waren: Gerda Balet, Dr. Erwin Dullinger, Dr. Georg Gafus, Prof. Dr. Dr. Manfred Görg, Andrea M. Gramann, Dora Haaf, Helga König, Dr. Augustin R. Müller, Dr. Maximilian Mützel-Gramann, Nina Redl, Peter G. Remlein, Dr. Evelyn Scriba, Dr. Stefan J. Wimmer, Christiane Wolf.
Während sich die vereinsrechtlichen Prozeduren der Anmeldung als „e.V.“ und der Erwirkung der Gemeinnützigkeit noch recht lange hinziehen sollten, gab die Gesellschaft gleich zwei Tage später mit einem kleinen Aushang am schwarzen Brett des Lehrstuhls für Altes Testament ein erstes Lebenszeichen von sich: termingerecht wünschten wir den Muslimen „Ramadan karim!“, eine gesegnete Fastenzeit. Im Umfeld des Festes zum Ramadan-Ende, von Chanuka und Weihnachten, konnte den ersten Mitgliedern und Freunden bereits ein attraktives Veranstaltungsangebot unterbreitet werden: Die nicht anders als spektakulär zu bezeichnende Ausstellung „Das Geheimnis des goldenen Sarges – Echnaton und das Ende der Amarnazeit“ lockte zu einer Führung ins Ägyptische Museum, lebendig dargeboten von der Ägyptologin Barbara Kreißl. Mit dem von viel Medienwirbel begleiteten Pharaonensarg, der nach Darstellung der Ausstellungsmacher ursprünglich für Echnaton selbst gefertigt wurde, sahen wir uns unmittelbar mit den religionsgeschichtlichen Wurzeln unseres Vereinsanliegens konfrontiert. Schreibt die Bibel doch – gewiss nicht zufällig – auch Abraham, wie vielen anderen herausragenden Gestalten der Offenbarung, einen prägenden Aufenthalt in Ägypten in die Biographie. Echnaton seinerseits mag nicht, wie er oft dargestellt wird, der Begründer dessen, was erst später als Monotheismus verstanden werden kann, gewesen sein. Um seine einzigartige Position in der Evolution der Religionen ist indes kein Herumkommen. Erinnern wir uns an die Worte, die in goldenen Hieroglyphen am Fußende des Sarges für die Ewigkeit festhalten: „Er ist da!“
Der Öffentlichkeit stellten wir uns mit einer festlichen Auftaktveranstaltung vor, die am 24. April einen der größten Hörsäle der Münchner Universität füllte: Der durch einschlägige Publikationen ausgewiesene Tübinger Professor Dr. Karl-Josef Kuschel sprach engagiert zum Thema „Abrahamische Ökumene: Chancen und Risiken“. Die Veranstaltung wurde von zahlreichen Grußworten namhafter Vertreter der Religionsgemeinschaften und des öffentlichen Lebens aus ganz Deutschland begleitet und in der Presse rezipiert. Das erste Heft unserer eigenen, wissenschaftlichen Schriftenreihe, die unter dem Titel „Blätter Abrahams“ aus der Taufe gehoben werden soll, wird der ausführlichen Dokumentation dieser Veranstaltung gewidmet sein.
Im Mittelpunkt unseres ersten Semesterprogramms standen zwei Veranstaltungen, die auch als „Antrittsbesuche“ gewertet werden mögen: Die in ganz Deutschland einzigartige Jugendstil-Synagoge und das angeschlossene Jüdische Kulturmuseum in Augsburg bildeten am 9. Mai – Christi-Himmelfahrt und gleichzeitig jüdischer Schoah-Gedenktag – einen anspruchsvollen Rahmen für einen intensiv erlebten Nachmittag. Am 6. und 16. Juni folgte ein Hinführungsvortrag zum Thema „Moschee und Gebet“ durch den 2. Vorsitzenden der Gesellschaft und ein Besuch des Islamischen Zentrums in Pasing. Der Gästeführer der Moschee, Herr Onur, führte uns in dem kunstvoll ausgestalteten Gebetsraum an für Manche unvermutet tiefe und übergreifende Einsichten muslimischer Mystik heran.
Unter den Veranstaltungen anderer Träger, auf die wir in Programm verwiesen, ist, neben Vorträgen von Prof. Görg, die Autorenlesung von Frau Lydia Thalmayer in der Abtei Sankt Bonifaz auf besonderes Interesse gestoßen. Zum Thema „Abrahams Söhne: verfeindete Brüder?“ nahmen dabei Abt Odilo Lechner und Prof. Görg Stellung.
Kurzfristig geriet die Gesellschaft, in den ansonsten ruhigen Sommerwochen, auch schon in internationales Blickfeld, durch eine Stellungnahme „on behalf of ‚The Friends of Abraham Society'“ in einem wissenschaftlichen Internet-Diskussionsforum. Auf unsere Antwort auf eine Anfrage aus Malaysia, nach einer von amerikanischen Fundamentalisten fälschlich als Mondgott-Idol mit Allah in Verbindung gebrachten Figur im Israel-Museum in Jerusalem, kamen Reaktionen u.a. aus Salt Lake City, Tel Aviv und Changchun in China. (Neugierige Geister können den Vorgang rekapitulieren über: https://listhost.uchicago.edu/pipermail/ane/2002-July/002176.html)
So ist – dank des engagierten Zusammenwirkens Vieler! – ein erfolgreicher Anfang gelungen. Auf Fortsetzung und Vertiefung im kommenden Herbst und Winter dürfen wir uns alle freuen.
MIT INTERRELIGIÖSER KOMMUNIKATION GEGEN INTOLERANZ UND GEWALT?
Gedanken von Andrea M. Gramann
Im letzten Jahr hatte es uns wieder einmal nach Italien gezogen und an einem lauen Herbsttag besuchten wir das mittelalterliche Gubbio, das in der Nähe von Assisi malerisch auf einer Anhöhe liegt. Während wir durch den Ort schlenderten, breitete sich in den verträumten Gassen eine leise Unruhe aus. Nicht, dass viele Menschen unterwegs gewesen wären, aber die Atmosphäre veränderte sich und die Ladenbesitzer riefen einander in gedämpftem Ton etwas zu. „New York“ verstanden wir und „Kamikaze“. Darauf konnten wir uns jedoch keinen Reim machen, trödelten also weiter und besorgten noch einige Mitbringsel für die Lieben daheim.
Dann sahen wir einen Fernseher. Unglaubliche Bilder: Flugzeuge rasten in die Twintowers, Flammen schlugen empor, Menschen stürzten in den Tod, entsetzte Passanten. ‚Mist‘, dachte ich, auch in Italien laufen also schon am helllichten Tag Katastrophenfilme und die mit dürftigen Worten gestellte Frage „Che cosa?, What’s happened?“ brachte nur das bekannte „New York“ und „Kamikaze“. Es war der 11. September. Noch aber erreichte die Realität uns nicht: da lief eben ein schlimmer Film im TV, was uns in der Idylle von Gubbio bestenfalls irritierte.
Später ein Anruf in München: Ein Weltkrieg stehe vielleicht bevor! – wir begriffen noch immer nicht ganz. Abends im Hotel: deutsche Nachrichten via Satellit. Die selben Bilder, die gleichen Worte. Fassungslos verharrten wir Stunde um Stunde vor dem Bildschirm. Das konnte doch nicht wahr sein! Wie konnte es zu einer solchen Tat kommen? Sollten wir heim fahren oder da bleiben? Was sollte man tun und wo sollte man sein, wenn ein Krieg vor der Tür steht, wenn die Welt brennt?
Keine Frage: Wo immer wir die Nachricht erhielten, zu Hause oder in der Ferne, das Grauen des 11. September hat uns alle bestürzt, tief erschüttert und ratlos zurück gelassen. Es hat gezeigt, wie hilflos wir sind, wenn konträre Weltanschauungen mit höchster Aggression aufeinander prallen. Doch wie dem Unheil begegnen, wie der Spirale der Gewalt entfliehen? Im Großen sind es die Politiker und Religionsführer, die nach Lösungen suchen müssen, doch im Kleinen, im Alltag, im Denken ist ein jeder aufgerufen, Konflikte zu entschärfen und das Miteinander zu leben. Die Einen, uns nämlich, als gut zu apostrophieren und die Anderen als böse, wie es der amerikanische Präsident vorführt, ist wenig hilfreich.
Jede Kultur besitzt ihre eigenen ethischen Vorstellungen, die als gleichwertig begriffen werden sollten und die beim Umgang mit Vertretern anderer Kulturkreise aufeinander treffen – im besten Fall friedlich, freundlich, neugierig, im schlimmeren Fall verachtend, ablehnend, aggressiv. Wir hier in München treffen – wie überhaupt in Deutschland – in unserem Umfeld meist auf Menschen, die einer monotheistischen Religion angehören oder zumindest durch deren Werte geprägt sind. Doch wer von uns kennt die divergenten Denkweisen, wer die Gemeinsamkeiten, die eine Basis zu Verständnis und Miteinander bilden könnten? Nach meiner Überzeugung führt der Weg aus der Sackgasse von Gewalt und Intoleranz nur über Wissen und Begreifen der Eigenheiten des jeweils anderen. Hier ist also sowohl menschliche wie auch interkulturelle Kompetenz gefragt.
Mitten in diese Gedanken hinein klingelte das Telefon: ein Anruf von Stefan Wimmer. Ob wir Lust hätten, einen Verein mit zu gründen, der Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen Wege zueinander aufzeigen kann. Der fundierte Informationen über gemeinsame Wurzeln bietet, Kenntnisse, die auf den religionswissenschaftlichen Forschungen von Prof. Görg basieren, der sich seit Jahrzehnten mit der Thematik befasst und die auf einer tieferen Schicht ansetzen, als der übliche interkulturelle Austausch – also auf Religionsebene.
Wir horchten auf. Ja, das könnte es sein: E i n e mögliche Antwort auf die Herausforderungen dieses Schreckenstages. Der Versuch im Kleinen, an der Basis, Wissen zu mehren und mit einem Blick auf die vorhandenen Gemeinsamkeiten Verständnis und freundliche Neugier füreinander zu fördern – eben interreligiöse Kommunikation betreiben.
Nun gibt es sie, die Gesellschaft der Freunde Abrahams, die schon im Namen auf eine Gemeinsamkeit der drei großen monotheistischen Religionen verweist: auf Abraham, der von allen als Stammvater angesehen wird und der auf seiner Wanderung mit mehreren Kulturen in Berührung kam. Freuen wir uns also auf viele spannende Veranstaltungen, die unser Wissen mehren und den Geist frei machen für ein offenes Gespräch mit Menschen anderer Kultur- und Glaubenskreise!
ZERREISSPROBEN
von Stefan J. Wimmer
31. Juli 2002 – Vorgestern war mein persönlicher „Jerusalem-Tag“. Noch immer streiche ich in meinem Kalender das Datum an, an dem ich vor inzwischen 18 Jahren nach Jerusalem ging, um dort an der Hebräischen Universität Archäologie und Ägyptologie zu studieren. Meine spätere Promotion dort hat mir den umständlichen, vom Bayerischen Kultusministerium aber so vorgeschriebenen Doktortitel „Ph.D. (Hebr. Univ. Jerusalem)“ eingetragen (der einem einheimischen „Dr. phil.“ entspricht). Die Jahre, die dazwischen lagen – eine unschätzbar wertvolle und intensiv erlebte Zeit, „sieben fette Jahre“ – haben auch meinen weiteren Lebensweg einschneidend geprägt. Inzwischen bin ich mit einer Palästinenserin aus Balata bei Nablus verheiratet. Nablus ist in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen.
Heute ist meine alte Uni in den Schlagzeilen. Terroristen der „Hamas“ haben in der beliebtesten Mensa auf dem Campus eine Bombe gezündet. Natürlich kenne ich die Mensa: ich weiß noch, wie das Essen schmeckt, ich weiß, wie es sich auf den Stühlen sitzt und wie sich das Besteck, mit Plastikgriffen, in der Hand anfühlt. Aber ich weiß nicht, wie es ist, wenn es plötzlich kracht, Splitter, Trümmer und Körperteile durcheinander fliegen. Und ich verstehe auch nicht, was in einem Menschen vor sich geht, der das verschuldet. Gott sei Dank, dass ich das eine nicht weiß und das andere nicht verstehe.
Es heißt in den Meldungen, dass die Israelis die Hintermänner der Tat in Nablus vermuten (woher immer man das so schnell zu wissen glaubt…). Das kann bedeuten, dass die Verwandtschaft wieder, wie schon mehrmals in den letzten Monaten, das Haus nicht verlassen kann. Niemand wird wissen, für wie lange diesmal. Ob die Vorräte reichen werden. Ob das Wasser wieder gesperrt wird, von Strom und Telefon ganz zu schweigen. Panzer werden durch die viel zu engen Gassen rollen, vielleicht auch wieder, wie in Jenin, gleich quer durch die Häuser. Dass es Tote geben wird, ist sicher – ob die Schuldigen dabei sein werden, nicht.
Nein, ich sitze nicht zwischen zwei Stühlen. Schlimmer: ich sitze ein Stück weit mit auf beiden. Gute Freunde und ein wichtiges Stück meines Lebens gehören zu Jerusalem, und Israel, dessen Existenz das Leid der Palästinenser begründet hat. Die eigene Frau und ihre Familie, und ebenso gute Freunde, gehören zu Palästina, wo man jedes Mal, wenn Israelis getötet werden, auf den Straßen feiert. Und an Tagen wie diesen empfinde ich, als ob mir die Seele zu reißen drohte. Dann beneide ich fast – nur fast! – die, die es genau zu wissen glauben: wer die Guten und wer die Schlechten sind. Deren eigene Seite ganz weiß und die andere ganz schwarz ist. Die jeden Splitter im Auge des anderen zu Balken erklären, und die eigenen Balken zu Splittern. Deren Weltanschauung fest vermauerte Bastionen sind, die von Vernunft und menschlichem Empfinden nicht zu erschüttern sind.
ABRAHAMS POST UND BLÄTTER ABRAHAMS
Die erste Ausgabe des Infoblattes der Freunde Abrahams e. V. halten Sie gerade in Händen. ABRAHAMS POST wird künftig regelmäßig über die Veranstaltungen der Gesellschaft informieren sowie Gedanken und Berichte zum aktuellen Geschehen anbieten und gelegentlich auch Buchtipps enthalten.
Davon unabhängig haben Manfred Görg und Stefan Wimmer eine neue Schriftenreihe ins Leben gerufen, die mit wissenschaftlichen Beiträgen zum interreligiösen Dialog unter dem Titel BLÄTTER ABRAHAMS in loser Folge erscheinen wird. Das erste Heft, das den Mitgliedern der Gesellschaft anlässlich der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung am 29. Oktober überreicht werden soll, enthält die Dokumentation der offiziellen Auftaktveranstaltung vom 24. April diesen Jahres.
VERANSTALTUNGSKALENDER
HERBST / WINTER 2002/03
„Über den Glauben zum Frieden“
Rabbiner Jeremy Milgrom
Freitag, 21.2.2003
neuer Termin
ANGEBOTE FÜR MITGLIEDER:
Wir möchten Sie bitten, sich zu diesen Veranstaltungen anzumelden: info@freunde-abrahams.de
Im Schatten Deiner Flügel – Tiere in der Bibel und im Alten Orient
Besuch der Sonderausstellung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst
Wir bieten Ihnen drei Termine zur Auswahl an und bitten um vorherige Anmeldung:
Dienstag, 15. Oktober, 15.00 Uhr
Samstag, 19. Oktober, 10.15 Uhr und 11.15 Uhr
Treffpunkt im Musem, Residenz (Eingang Hofgarten)
Eintritts- und Führungskosten trägt die Gesellschaft
Die Opferung Isaaks – Gemälde von Rembrandt
Bildbetrachtung von Dr. Annette Philp
Auch zu diesem Angebot bitten wir um vorherige Anmeldung
Dienstag, 21. Januar, 15.00 Uhr
Die Betrachtung findet statt in der Alten Pinakothek, Barer Str. 27.
Eintritts- und Führungskosten trägt die Gesellschaft
ANGEBOTE FÜR MITGLIEDER UND GÄSTE:
Ismael – Abrahams Sohn und arabischer Erzvater
Biblische Wege zum Verständnis des Islam
Vortrag von Prof. Dr. Thomas Naumann, Siegen
Einen Weg zur Ehrenrettung des Ismael hat Thomas Naumann in seiner noch unpublizierten Habilitationsschrift beschritten, in der er eine proismaelitische Argumentation aus der Bibel heraus führt. Das Zur-SPrache-Kommen-Lassen des anderen Traditionsweges ist eine notwendige Voraussetzung für eine vernünftige Urteilsbildung. Die differierende theologische Interpretation wird daher ihre besondere Würde, ihre genuine Dignität, behalten dürfen, auch wenn wir uns der Abrahamsgestalt zunächst nur über das Traditionsgut der Älteren Bibel nähern können.
(Literaturhinweis: Th. Naumann, Die biblische Verheißung für Ismael als Grundlage für eine christliche Anerkennung des Islam?, in: A. Renz/S. Leimgruber (Hgg.), Lernprozess Christen Muslime, Münster 2002, 152-170)
Dienstag, 12. November, 19.30 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Pl. 1
(Eingang Adalbert-/ Ecke Amalienstraße) Hörsaal 201
HINTERGRÜNDE – FÜR MITGLIEDER UND GÄSTE:
Ägypten – mächtiger Nachbar des Alten Israel
Diavortragsreihe der Ägyptologin Andrea M. Gramann, M.A.
Bereits lange bevor Abraham von Ur in Chaldäa ins Land Kanaan zog und von dort aus weiter nach Ägypten (Gen 12,10-20), gab es Kontakte zwischen Vorderasien und dem Niltal. Diese reichen in vorgeschichtliche Zeit (4. Jt. v. Ch.) zurück, und über Jahrtausend kan es zum Austausch geistiger und kultureller Güter, aber auch zu Kriegen und Fremdherrschaften. Darüber hinaus finden sich bedeutende religionsgeschichtliche Spuren im Reich der Pharaonen.
Die Reihe erstreckt sich mit sechs in sich abgeschlossenen Einzelvorträgen über 2 Semester.
Cheops & Co. – Das Zeitalter der Pyramiden
Dienstag, 3. Dezember, 19.30 Uhr
Sesostris und Amenemhet – Die klassische Epoche Ägyptens
Dienstag, 14. Januar, 19.30 Uhr
Thutmosis III. – Ägyptens Aufstieg zur Weltmacht
Dienstag, 4. Februar, 19.30 Uhr
Alle Vorträge finden in den Räumlichkeiten des Instituts für Ägyptologie
der LMU, Meiserstr. 10 (Nähe Königsplatz), 2. Stock, Großer Hörsaal, statt.
Dauer jeweils ca. 90 Min.
DIE FOLGENDEN VERANSTALTUNGEN VON PROF. GÖRG
STEHEN DEN MITGLIEDERN DER GESELLSCHAFT FREUNDE ABRAHAMS OFFEN:
Vorlesungen des Lehrstuhls für Alttestamentliche Theologie,
Hauptgebäude der LMU, Geschwister-Scholl-Pl. 1
Alttestamentliche Religionsgeschichte: Gestalt und Werden des Gottesglaubens
mittwochs 14.00 Uhr c.t., Hörsaal 101, 16.10.-5.2.
Das christliche Credo und das Alte Testament
freitags 11.00 Uhr c.t., Hörsaal 147, 18.10.-7.2.
Erdverantwortung – jüdische, christliche und muslimische Perspektiven
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung: ERDE – BEDRÄNGNIS UND BEDRÄNGER
Dienstag, 26. November, 18.00 Uhr c.t., Hörsaal 101
HINWEISE AUF VERANSTALTUNGEN ANDERER TRÄGER MIT PROF. GÖRG:
Für nähere Informationen und ggf. Anmeldungsfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstalter.
„Wem gehört Abraham?“
Vortrag im Gemeindehaus der Christuskirche, Dom-Pedro-Pl. 5 (Gern)
Dienstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr
Im Rahmen des Kolloquiums:
Wo sind die Übergangsrituale geblieben?
oder
Lässt uns die Gesellschaft noch erwachsen werden?
spricht Prof. Görg vom Übergang ins Totenreich in der Welt der Alten Ägypter
Samstag, 16. November, 14.00 – 22.00 Uhr
Anmeldung an beatrix.vogel@t-online.de