Abrahams Post 5

HERBST/WINTER 2004/05


EDITORIAL: VOM 9.11. ZUM 11.9.

Kürzlich jährte sich das Attentat von New York zum dritten Mal. Von einem Schwund der Ängste vor erneutem Terror kann keine Rede sein. Ob im Wahlkampf missbraucht oder nicht, es bleibt das veränderte, kritisch gewordene Bewusstsein um die gefährdete Sicherheitslage der Welt. Die großen monotheistischen, die ‚abrahamitischen‘ Religionen sind in den Sog der Mobilmachung gegen den Terror geraten. Alle drei – Judentum, Christentum und Islam – haben Erfahrung auf dem Gebiet Demütigungen auszuteilen und zu empfangen, zu empfangen und auszuteilen. Bis jetzt und wohl auch in Zukunft sind sich Teile dieser Religionsgemeinschaften untereinander und miteinander nicht grün. Im Gegenteil, in der öffentlichen Meinung, gestützt durch Hardliner, geht das Gespenst der grundsätzlichen Unverträglichkeit um. Die andauernde Gewalt scheint das klarste Signal für die Sinnlosigkeit einer Koexistenz zu sein. Dabei können Ursache und Wirkung durchaus benannt werden. Eine massive Untat, die den elementaren Menschenrechten Hohn spricht, kann eine Kettenreaktion nach sich ziehen, die sich auch in scheinbar ganz anders gearteten Unruhezonen und politischen Verhältnissen der jetzigen Weltlage bemerkbar macht. Hier bestätigt sich zugleich ein ‚Gesetz‘ der Chaoslehre, da aus zunächst regionalbezogenen Ausbrüchen gegen die Menschlichkeit weltumspannende Irritationen und Konfrontationen entstehen können.

Vielleicht ist es ein zu kühnes Unterfangen, den 9.11.1938 mit dem 11.9.2001 zusammen zu stellen, den Tag der ‚Reichskristallnacht‘ mit den zerstörerischen Angriffen auf die Synagogen Deutschlands einer-, und den Tag der islamistisch etikettierten Aggression des Terrors auf die Wahrzeichen der ‚westlichen‘ Welt andererseits. Mit dem Anfang des Prozesses entmenschlichender Ausgrenzung geht die Suche des Judentums nach einer sicheren Heimat einher. Im Nahen Osten haben sich seitdem die Konkurrenten um den Lebensraum Palästina/Israel Auseinandersetzungen geliefert, die auch die Interessen der Großmächte einbezogen haben. Im Gefolge dieser Parteinahmen, verbunden mit dem kriegerischen Engagement jüngster Zeit, steht der Widerstand islamischer Bevölkerungsteile gegen den ‚Westen‘. Das Morgenland hat sich gegen das Abendland gewendet. Jeder Angriff auf Menschen gleich welcher Herkunft oder Religion aber ist ein Angriff auf die Humanität überhaupt. Im Laufe der Jahrzehnte sind immer wieder Synagogen, Kirchen und Moscheen zerstört worden, jeweils Symbolorte und religiöse Zentren zur Vergewisserung über die je eigene Tradition. Zu dieser gehören aber auch Zeichen der Hoffnung, die die Sensibilität für leidvolle Erfahrungen miteinander vertiefen und einem interreligiösen Miteinander im Zeichen gemeinsam getragener Humanität eine Chance geben lassen. Den Austausch über eine konstruktive Rückschau zu ermöglichen, ist Zielsetzung der Freunde Abrahams, die allen Bemühungen um eine interreligiöse Ökumene solidarisch zur Seite stehen wollen.

Manfred Görg


BERICHTE – NOTIZEN – TIPPS

GESCHÄFTSTELLE UND GESCHÄFTSZEITEN DER FREUNDE ABRAHAMS E.V.

Während der Sommerpause sind die Freunde Abrahams umgezogen. Prof. Görg stellt uns dankenswerterweise in der Jenaer Str. 4 in München-Moosach Räumlichkeiten zur Verfügung (damit niemand verwirrt ist: es ist die gleiche Adresse, unter der wir bislang postalisch, aber eben auch nur postalisch, erreichbar waren). Damit können Sie uns nun endlich auch telefonisch kontaktieren. Die Nummer für Telefon und Fax lautet 089 / 15 88 12 60. Unsere Geschäftstelle ist ab November jeweils mittwochs von 15.30-17.00 h besetzt. In der übrigen Zeit können Sie uns Ihre Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.


ADAM – DER ERSTE MENSCH….
DER VOM ERSTEN LEBENSTAG AN EIN FREUND ABRAHAMS WAR

Wir freuen uns, Ihnen das jüngste Mitglied unserer Gesellschaft vorstellen zu dürfen:
Adam Wimmer, geb. am 30. Juli 2004.

Spontan drängte es den kleinen Erden- und Weltenbürger, den Spross unseres 2. Vorsitzenden Dr. Stefan J. Wimmer und seiner Frau Samaher Wimmer-Dewikat, die Gesellschaft der Freunde Abrahams zu vermehren und so leitete sein Papa dies – mangels der nötigen Finger- und Schreibfertigkeit – für ihn gleich noch am Tag seiner Geburt in die Wege.

Vorstand und Beirat der Freunde Abrahams e. V. freuen sich darüber und wünschen der jungen Familie Stefan, Samaher, Josef und Adam Wimmer ein glückliches und segensreiches Miteinander!


 

BURG ROTHENFELS – EIN ORT ABRAHAMS?

von Albrecht Busch

Ob Burg Rothenfels ein Ort Abrahams ist? Möglich.

Was aber sind Orte Abrahams? Ur in Chaldäa, wo er ins Ungewisse aufbrach, alleine der Verheißung Gottes folgend, ohne jede Kaution? Die Anhöhe bei Bet-El, von der aus er dem Neffen Lot die besseren Weidegründe überließ, um den Streit der Hirten zu beenden? Das Zelt bei den Eichen von Mamre, wo er drei Fremde bewirtete – konnten das nicht auch Gauner sein? Welchen Grund hatte er, deren Wort zu trauen? Oder der Blick nach Sodom, wo Abraham seinen Gott in voller Bescheidenheit von 50 Gerechten auf zehn herunterhandelte? Oder der Berg Morija, wo er aus Gehorsam gegenüber Gott seinen Sohn zu opfern bereit war? Nicht nur Abrahams Gotteserfahrungen sind an Orte gebunden. Auch unsere Glaubenserfahrungen. Und sie ereignen sich an jenen Orten leichter, an denen auch andere schon solche Erfahrungen gesucht haben.

Jedenfalls ist Rothenfels ein Ort, an dem seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts viele junge Menschen Kirche erleben, wo sie auf die Erfahrung der Freunde vertrauend, im Gespräch und im Vollzug den Urgrund ihres Christenglaubens setzen oder prüfen.

Burg Rothenfels, am Ostrand des Spessart über dem Main gelegen, hat zwei Geschichten. Die eine beginnt mit der ersten Nennung 1148 als Vogteiburg über das nahe Benediktinerkloster Neustadt am Main. Bald hat der Würzburger Fürstbischof die Burg in seiner Hand. Sie ist ihm als westliche Grenzburg zum Territorium Mainz hin wichtig. Es entsteht ein Amtssitz mit niederer Gerichtsbarkeit. Innerhalb von zwei Schutzmauern entsteht ein kleines Städtchen; heute noch ist Rothenfels die kleinste Stadt Bayerns. Mit der Säkularisation 1803 beginnt der Niedergang. Burg und Stadt verlieren vollständig an Bedeutung.

1919 beginnt dann die andere Geschichte, als der Quickborn, der katholische Teil des Wandervogel, die Burg erwirbt. 1909 in Neisse als Abstinentenbewegung gegründet, wandern, singen und feiern männliche und weibliche Jugendliche, arbeitende und studierende. Sie wählen ihre geistliche Leitung selbst. 1919 feiert man auf Rothenfels den ersten Deutschen Quickborntag. 1920 kommt auch der Bonner Kaplan Romano Guardini dazu. Man versteht sich, man spricht über das Wesentliche. Die Kirche erwacht in den Seelen (R.G.). Zusammen mit dem Architektur-Studenten Rudolf Schwarz sorgt Guardini auch für den Ausbau. Die Burgkapelle gehört zu den frühesten Bauten der liturgischen Bewegung. Der Rittersaal ist ein kubischer weißer schmuckloser Saal mit kubischen schwarzen Hockern; die Menschen sollen dem Raum die Richtung und das Leben geben. Von 1926 bis zur Beschlagnahme durch die NSDAP 1939 ist Guardini Burgleiter.

Nach der Rückgabe ist 1948 die deutsch-französische Aussöhnung ein wesentliches Thema für Rothenfels. Mit P. Manfred Hörhammer und P. Bernward Dietsche finden in enger Zusammenarbeit mit der pax christi Begegnungstreffen und gemeinsame Wallfahrten statt. Weiteres wichtiges Anliegen ist die Oekumene in Werkwochen mit Probst Asmussen und mit der Una-sancta-Bewegung. Die Burgleitung liegt in den Händen von Heinrich Kahlefeld, Heinz Fleckenstein und Bruno Leuschner. Das Zweite Vatikanum bestätigt weitgehend die bisherige Richtung von Rothenfels. Die 1968er Richtungskämpfe beuteln die Burg hart. Ein Teil der Freunde geht in den kritischen Katholizismus, die gemäßigteren wollen die Burg in ihrer Arbeit erhalten und weiterführen, was dann auch gelingt. Die Tagungsarbeit wird in die Hand eines Bildungsreferenten gegeben (u. a. Winfried Mogge, Hanna-Barbara Gerl, Ludger Bradenbrink, Joachim Hake), ein Burgrat steht ihm zur Seite. Der gewählte Burgpfarrer (Ernst Ludwig, Rolf Zerfass, Gotthard Fuchs) hält, falls nötig, den Kontakt zu kirchlichen Stellen. Die Schwerpunkte wandeln sich, weiten sich. Nicht mehr vorrangig die Oekumene – die weiterhin selbstverständlich gelebt wird -, vielmehr die Beschäftigung mit Judentum und Islam stehen im heutigen Jahresprogramm z.B. mit Karl-Josef Kuschel, Katharina Mommsen, ebenso die Beschäftigung mit liturgischen Themen, z.B. mit Konrad Stock, Benedikt Kranemann. Einmal jährlich treffen sich die Doktoranden, die über Guardini-Themen promovieren, mit Arno Schilson, Gunda Brüske. Die wichtigste Woche ist die Karwoche mit der eindringlichen Beschäftigung mit und der versöhnenden Feier von Kar- und Osterliturgie. Dabei sind 40 % der Teilnehmer unter 27. Von abrahamitischen Begegnungen wird man dabei sprechen können.

Neben diesen Schwerpunktthemen wird viel musiziert und getanzt, der historische Tanz hat in Rothenfels ein Zentrum. Es finden Wochen und Wochenenden zur Lebenshilfe statt, zum bildnerischen Gestalten, zum Instrumentenbau und über Silvester eine große Familienwoche. Schließlich ist Rothenfels mit Innen- und Außenburg groß genug, dass immer auch viele Jugendherbergsgruppen sie zum Schullandheimaufenthalt, zur Firmvorbereitung, zur Chor-, Orchester- oder Theater-Woche nutzen. Es ist stets Leben in den Mauern.

Information, insbesondere Jahresprogramm über: www.burg-rothenfels.de
oder Verwaltung Burg 97851 Rothenfels.

Albrecht Busch ist Vorstandsmitglied der Burg Rothenfels und seit Januar 2004 Schatzmeister der Gesellschaft Freunde Abrahams.


‚WENN GOTT AUF ERDEN LEBEN WÜRDE, WÜRDEN IHM DIE LEUTE SÄMTLICHE FENSTER EINSCHLAGEN‘ (jüdisches Sprichwort)

von Nina Redl

Was ich mir genau erwartet hatte, war mir auch an meinem ersten und noch dazu eiskalten Januartag in New York nicht klar, als ich das erste Mal durch die altehrwürdigen Pforten des ‚Jewish Theological Seminary of America‘ (JTS), der weltweit größten Ausbildungsstätte für das ‚conservative movement‘ des Judentums trat. Hinter der beindruckenden, steinernen Fassade der geschwungenen Türbögen erwartet Student, Professor wie Besucher das selbe Bild – die Sicherheitskontrolle. Im krassen Gegensatz zu dem wunderschönen, alten Gebäude, stehen hier elektronische Sicherheitsschranken und rund um die Uhr mindestens zwei bewaffnete Wachmänner für die alltägliche Taschen und Personenkontrolle in gründlichster Flughafenmanier – egal ob man das erste Mal hier ist, oder, wie einige der Professoren, schon seit mehr als 30 Jahren täglich ein und aus geht.

Das JTS ist eine jüdische Hochschule, die sich größtenteils der Ausbildung von Rabbinern, Kantoren und Lehrern widmet, aber zudem über die größte jüdische ‚graduate school‘ Amerikas verfügt. Das Fächerangebot umfasst ‚Bible‘, ‚Talmud and Rabbincs‘, ‚Liturgy‘, ‚History‘, ‚Poetry‘, ‚Music‘, ‚Philosophy‘ sowie ‚Ivrith‘, ‚Yiddish‘ und ‚Arabic‘, um nur die Oberbegriffe zu nennen – jegliche akademische Herausforderung, die man sich nur wünschen kann und der Grund, der mich hierher geführt hatte. Daneben stellen sich mir als Doktorandin der jüdischen Philosophie aber noch andere Herausforderungen, die genauso prägend sind wie jede akademische Disputation. Was ich nicht wusste, war, dass ich die einzige nicht-jüdische Studentin sein würde und dass mich alle meine Professoren und Mitstudenten vom ersten Moment an ganz selbstverständlich als ‚deutsche Jüdin‘ akzeptieren, was mir als frischgebackener katholischer Diplomtheologin ein Schmunzeln entlockte. Warum ich diesen Irrtum nicht sofort aufgeklärt habe, weiß ich bis heute nicht genau, vielleicht um zuerst einmal die Innenansicht zu gewinnen, die ich wollte, und v.a. um mich nicht alle 5 Minuten erklären zu müssen, war es doch schon aufsehenerregend genug, dass ich eine der in diesem akademischen Jahr 5 internationalen StudentInnen war (hierzu zählt nicht Israel, wird Israel doch als Heimat, die zwar den meisten meiner amerikanischen Mitstudenten nur aus Erzählungen oder einem Kurzurlaub bekannt ist, gesehen). Schwierigkeiten, mit denen ich am Anfang zu kämpfen hatte, gab es genug: angefangen von der hebräischen Sprache, den umständlichen und oftmals schier undurchschaubaren bürokratischen Wegen und Hindernissen, die sich nur dann problemlos lösen lassen, wenn der ‚richtige‘ Rabbi mal schnell im ‚registration office‘ anruft, den Kaschrut (Reinheits- und Tauglichkeits’vorschriften‘), die sich nicht nur auf das Essen, sondern auf jeden Lebensbereich beziehen, da ja koscher zunächst einmal nichts anderes als ‚geeignet, tauglich‘ bedeutet, nach denen ich aber noch nie gelebt hatte, – was aber als Bewohnerin der dortigen Studentenwohnheime von mir erwartet wird. Die Kaschrut werden zudem je nach Richtung des Judentums und auch innerhalb dieser wiederum unterschiedlich ausgelegt. Dennoch gibt es nichts, was man in New York nicht auch in koscherer Variante bekommen kann (vom Apfelmus bis zur Zahnpasta), weiß man nur wo.

Das zu Lernende wird gelebt und so kommt zu einem immensen Fachwissen der Studenten ein Erfahrungswissen, das entgegen allen Annahmen auch viele meiner jüdischen MitstudentInnen nicht von Haus aus mitbringen, so dass viele Konvertiten ein fundierteres Grundwissen mit ins Studium bringen. Die Atmosphäre des Lernens und der Unterstützung, die man dabei aus jeder Richtung, sei es von Professoren und Rabbinern, sei es von den einzelnen jüdischen Gemeinden erfährt, ist ungeheuer groß: es gibt keine Frage, die nicht gestellt werden kann, und keine Bürotür des ‚academic advisors‘ oder auch nur ‚assistent professors‘, die sich dem akademisch oder persönlich fragenden Studenten verschließt – in Prüfungszeiten ist sie sogar rund um die Uhr offen. Zudem gibt es merere ’student communities‘, da sich im ‚conservative movement‘, das als eine Mittelposition zwischen Reform und Orthodoxie verschiedenste Tendenzen bzgl. der Halakha-Auslegung und damit der Lebensweise formuliert, die die einen per definitionem als ’schwammig‘, ich aber lieber als offen, wenn auch manchmal kompliziert, bezeichnen würde. In den zwei Universitätssynagogen werden täglich alle Gebetszeiten abgehalten, wird geheiratet, finden Beschneidungen, ‚baby naming‘, Bar und Bat Mitzwot, Trauergottesdienste und vieles andere statt. Die persönliche Herzlichkeit und das akademische Willkommensein, die ich von Anfang an hier erfahren habe, lässt sich kaum in Worte fassen.

Eine der eindrücklichsten Erfahrungen war, neben der immensen Sachkenntnis der meisten StudentInnen im Bereich der jüdischen Studien, das unglaublich geringe Allgemeinwissen besonders hinsichtlich des Christentums. Ich meine keine Details, sondern alltägliche Dinge, die auch einem christlich-säkularen Menschen ganz normal erscheinen. Hier wurde mir das erste Mal bewusst, wie wenig notwendig es ist, etwas über eine andere Kultur zu wissen, solange man in seiner eigenen, den Lebensraum dominierenden und damit gewohnten Kultur lebt. So besteht die Gefahr, dass die unglaublichsten Vorurteile durch gelebte Unwissenheit aufgebaut werden. Es war genau diese Außenansicht, die mir bis dahin gefehlt hatte. Mit der vielfachen Meinung meiner Mitstudenten konfrontiert, das Christentum sei einfach fremd, seltsam und teilweise sogar erschreckend, war nicht einfach umzugehen, wie konnte ich doch gegen all diese Behauptungen und Meinungen auf einmal argumentieren? Dazu ist ein langer Prozess nötig, dessen erste Schritte ich Tag für Tag versuche. Reserviertheit und teilweise auch Angst sowie aber auch Engstirnigkeit, Ablehnung und das offen vorgetragene Desinteresse, das mir in Deutschland so oft entgegengebracht wurde hinsichtlich meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Judentum – kam es mir jetzt nicht seltsam vertraut vor? Ist erst einmal ein Teil hiervon abgebaut, sind die ersten Versuche sich einander anzunähern nur knappe 20 Meter entfernt – liegt doch direkt über der Straße das ‚Union Theological Seminary‘, eine christliche Universität, an der ich z.T. die selben mir leider so vertrauten Vorurteile dem Judentum gegenüber wiederfand. Erste zaghafte Verständigungsversuche über die akademische Ebene hinaus werden dann von so groben Dummheiten wie Mel Gibsons ‚The Passion‘ unnötig und grausam erschüttert, wurde dieser Film in Amerika doch weitaus heftiger diskutiert, da auf viel persönlicherer Ebene empfunden, als in Deutschland. Ohne es zu wissen und auch ohne es zunächst zu wollen, stand ich zwischen zwei Stühlen, eine nicht immer bequeme Position, die ich mich aber entschied beizubehalten, fühle ich mich doch in beiden Traditionen zu Hause.

Nina Redl, Diplomtheologin, ist Gründungsmitglied der Gesellschaft Freunde Abrahams, hat in München bei Prof. Görg studiert und berichtet uns von ihrem Studienaufenthalt in den USA.


 

Wegen der großen Nachfrage noch einmal angeboten:

ZU DEN QUELLEN:
BIBLISCHES ÄGYPTEN

22. FEBRUAR – 11. MÄRZ 2005
mit Dr. St. Wimmer und A. Gramann, M.A.

Das Niltal bietet jenseits von Pyramiden und Tutanchamun Eindrücke, die zu den Wurzeln unserer Kultur führen, die Geist und Seele ansprechen. Wir besuchen v. a. Stätten, die in den meisten Standardprogrammen nicht vorkommen und kaum bekannt sind, von der Ramsesstadt im Delta bis zum Jahwe-Tempel von Elephantine, und behalten besonders die Bezüge zwischen pharaonischer Religion, Judentum, Christentum und Islam im Blickfeld.

EINE ANSPRUCHSVOLLE 18-TAGE-REISE MIT NILKREUZFAHRT!
Preis je nach Gruppenstärke 2696,- – 2942,- EUR

 


AUS DER PRESSE

‚MAURENTÖTER‘ GEHT

Aus der berühmten Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien soll eine Statue, die den Heiligen Jakobus bei der Enthauptung muslimischer Feinde zeigt, entfernt werden. Als Symbolfigur für die Reconquista, die 1492 in die Vertreibung der Araber aus Spanien mündete, wurde St. Jakob als Matamoros – „Maurentöter“ – zur Ikone für den Anspruch auf göttlichen Rückhalt beim Kampf gegen die Glaubensfeinde. Der Vorsitzende des Kulturkommittes der Kathedrale, Alejandro Barral, kommentierte die Entscheidung damit, dass das Bild eines Schwert schwingenden Maurentöters nicht geeignet sei, die Botschaft Christi zu illustrieren. Da die Figur zudem die Gefühle anderer ethnischer Gruppen verletze, solle sie in ein Museum verbracht und in der Kirche durch eine Statue ersetzt werden, die den Heiligen als Apostel oder Pilger darstellt, der Gottes Wort zur Iberischen Halbinsel gebracht hat. (SJW, nach BBC News v. 3.5.2004)


‚JUDENSAU‘ BLEIBT

Am Dom zu Regensburg prangt – wie auch an einigen anderen gothischen Kirchen hierzulande – eine steinerne Skulptur an der Fassade, die als sogenannte ‚Judensau‘ in unaussprechlicher Weise Juden verunglimpft. Als kürzlich zwei Münchner Aktionskünstler wenigstens die Anbringung einer Tafel mit klärenden und distanzierenden Worten einforderten, ließ die bischöfliche Pressestelle Regensburg erklären, das Bistum habe die Steinplastik ’nicht zu verantworten‘, die Anbringung einer Tafel sei ‚kontraproduktiv‘ und außerdem gehöre der Dom dem Staat. (SJW, nach Süddeutsche Zeitung v. 17.5.2004)


WENN FUSSBALL KÖNIG WÄRE . . .

Mit einer Sensation endeten die Fußballmeisterschaften am 18. Mai in Israel, als die Beni Sachnin (‚Söhne Sachnins‘) aus Galiläa gegen Hapoel Haifa (‚Arbeiter Haifa‘) mit 4:1 gewannen: erstmals wurde damit eine arabische Mannschaft israelischer Fußballmeister. Das Team der überwiegend von Palästinensern mit israelischer Staatsbürgerschaft bewohnten Kleinstadt in Galiläa besteht – wie viele andere israelische Fußballteams auch – aus arabischen und jüdischen Spielern. Die Torschützen im entscheidenden Spiel waren Juden. Mit gewaltigen Feierlichkeiten wurde der Triumph von der arabischen Bevölkerung im ganzen Land begangen. Vereinspräsident Mazen Ghnaim: ‚Viele Juden und Araber sind gekommen, um uns zu beglückwünschen. Sachnin ist ein großartiges Beispiel für Koexistenz.‘ Ministerpräsident Scharon gratulierte und äußerste seine Zuversicht, dass Sachnin Israel bei den Europameisterschaften würdig vertreten würde. Der palästinensische Minister Erekat gratulierte ebenfalls und sprach davon, dass diese Leistung dem gesamten palästinenischen Volk zur Ehre gereichte. (SJW, nach Haaretz-online-Ausgabe v. 19.5.2004)

Veranstaltungskalender

Herbst/Winter 2004/05

ÜBER DEN GLAUBEN ZUM FRIEDEN

Vortrag in engl. Sprache mit Übersetzung von Rabbiner Jeremy Milgrom, Jerusalem Dienstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr
Gemeindehaus der Christuskirche, Dom Pedro Platz 5

Rabbi Milgrom ist in einer Reihe von Projekten für friedliche Koexistenz von Juden und Arabern engagiert, u. a. in den Organisationen ‚Rabbiner für Menschenrechte‘ und ‚Clergy for Peace‘, wo sich jüdische, christliche und muslimische Geistliche gemeinsam für gewaltlose Lösungen der Nahostproblematik einsetzen. Milgrom lebt als Familienvater in Jerusalem. Er ist durch Vortragsreisen und Publikationen international bekannt.

Literatur: J. Milgrom, R. Zimmer-Winkel (Hgg.), Judentum und Gewaltfreiheit: Über die Verantwortung der Macht, Kulturverein Aphorisma (ISBN: 3932528166)

Veranstalter: Christuskirche, Pfarrei St. Theresia, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Freunde Abrahams e.V., WCRP/Religionen für den Frieden, Pax Christi, Münchner Bildungswerk


ZU DEN QUELLEN – BIBLISCHES ÄGYPTEN
EINE 18-TÄGIGE REISE ENTLANG DES NILS


Bilder und Informationen zur Ägyptenreise – Nachlese und Vorschau
von Dr. Stefan J. Wimmer und Andrea M. Gramann, M.A.
Mittwoch, 10. November, 19.00 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal 146

Die erste Auslandsreise der Freunde Abrahams hat uns im Oktober an den Nil geführt. Von dieser Fahrt, bei der das Land der Pharaonen unter religionsgeschichtlichen Aspekten betrachtet wurde, berichten Stefan Wimmer und Andrea Gramann den Mitgliedern, Mitreisenden und Gästen. Für die Einen wird es eine Nachlese sein, für Andere, die diesmal nicht mitkommen konnten, vielleicht eine Vorschau, denn die beiden Reiseleiter bieten wegen der großen Nachfrage dieselbe Tour im kommenden Frühjahr erneut an.

Information: Reisezeit: 22.2. – 11. 3. 2005, Preis je nach Gruppengröße 2696 € – 2942 € (zzgl. EZ-Zuschlag, Ausflug). Anmeldeschluss: 22.11.04. Ausführliche Unterlagen können angefordert werden bei: Andrea M. Gramann, Tel 089/1688284, Fax 089/13999250 oder unter e-mail andrea.gramann@gmx.de.


DER ATEM DES WORTES – GEDICHTE VON CHRISTINE BUSTA

Lesung von Dr. Elisabeth Hafner, Wien
Donnerstag, 11. November, 19.00 Uhr
Kommunität VENIO, Döllingerstr. 32 (Neuhausen-Nymphenburg)

‚Man sah schon zu viele Zeichen, die trogen: wer noch ein Heil bringt, birgt es still in den Händen.‘ In der Lyrik Christine Bustas kommt dieses leise Tun behutsam zum Ausdruck. Je dichter und knapper die Sprache wird, desto mehr füllt sie sich mit einer Wirklichkeit, in der Gott eher anwesend als angesprochen ist. So zeugt die Lyrik der mit vielen Preisen ausgezeichneten Dichterin auf unspektakuläre Weise von der Möglichkeit, Leben und Sprache so zusammenzubringen, dass in Entschiedenheit und unter Offenbarung des eigenen Standpunktes die Wirklichkeit Gottes in der menschlichen Rede aufleuchten kann.


LEBEN ZWISCHEN GRENZEN – EINE CHRISTLICHE PALÄSTINENSERIN BERICHTET

Vortrag mit Diskussion von Faten Mukarker, Beit Dschalla/Palästina
Mittwoch, 17. November, 19.00 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal 132

Faten Mukarker, aufgewachsen in Deutschland, kehrte als junge Frau in ihre Heimat Palästina zurück und lebt heute mit ihrem Mann und vier Kindern in einem Nachbarort von Bethlehem. Sie wird auf eindringliche Art von ihrem Leben zwischen nationalen und religiösen Grenzen berichten; davon, wie der spannungsvolle Alltag und die immer hemmungslosere Gewalt Land und Menschen verändert, und davon, dass nur Friedens- und Versöhnungsbereitschaft auf beiden Seiten der Region eine Chance für die Zukunft bieten können.

Literatur: Faten Mukarker, Leben zwischen Grenzen. Eine christliche Palästinenserin berichtet, Edition Zeitzeugen, Hans Thoma Vlg. Karlsruhe 1999

Veranstalter: Freunde Abrahams e.V. in Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie. Teilnahmegebühr 5 EUR.


MAGIE UND GLAUBE IM ISLAM – DIE HAND DER FATIMA UND ANDERE SYMBOLE

Diavortrag von Dr. Jürgen Wasim Frembgen, München
Donnerstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal 118

Zum pluralistischen Bedeutungs- und Orientierungssystem des Islam gehört gerade auch die Volksreligion mit ihren Symbolen, die in die alltägliche Frömmigkeit der Muslime eingebunden sind. Vor dem Hintergrund verschiedener lokaler Kontexte finden sich reichhaltige Vorstellungen von Geistern und Dämonen, die Krankheit und Unheil verursachen, sowie Formen der magischen Abwehr des Bösen. Letzteres liegt in der Macht populärer muslimischer Heiliger, die als Wundertäter und Magier wirken. Im Schmuck- und Amulettwesen des Volksislam spielen daher mit den Heiligen verbundene Symbole, wie zum Beispiel die Hand der Fatima und der Säbel Alis, eine wichtige Rolle.

Dr. Frembgen ist Privatdozent für Religionswissenschaft und am Staatlichen Museum für Völkerkunde in München zuständig für die orientalische Sammlung. Er war Initiator der Sonderausstellung ‚Nahrung für die Seele – Welten des Islam‘.


DIE GÖTTIN ISIS UND DIE HEILIGE MARIA – GOTTESMÜTTER IM VERGLEICH

Vortrag von Prof. Dr. Dr. Manfred Görg, München
Donnerstag, 10. Februar, 19.30 Uhr
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal 315

Eine Reihe altehrwürdiger Titel, sogenannter Hoheitstitel, verbindet zwei weibliche Gestalten der ägyptischen Religion einerseits und der christlichen Religion andererseits, nämlich Isis, die Mutter des Horus, und Maria, die Mutter Jesu. Beide gelten ihren jeweiligen Verehrern u. a. als ‚Gottesmutter‘, ‚Gottesgebärerin‘ und ‚Jungfrau‘, als Himmelskönigin und Schutzpatronin. Was bedeutet uns ein religionsgeschichtlicher Vergleich, worin liegen die Unterschiede?


‚FRIEDEN ÜBER EUCH, DIE LIEBE GOTTES UND SEIN SEGEN‘ –
WAS WIR ÜBER DEN ISLAM MEIST NICHT WISSEN

Vierteilige Einführungsreihe in den Islam von Dr. Stefan J. Wimmer, München

Hinweis: Alle Vorträge der Reihe finden in den Räumen des Instituts für Ägyptologie der LMU, Meiserstr. 10 (Nähe U-Bahn Königsplatz), statt. Dauer: je 90 Min.

Die Ereignisse und Entwicklungen der letzten Jahre haben u. a. ein spürbar gesteigertes Interesse am Islam zur Folge. Oft beschränken sich erste Berührungsversuche auf mehr oder weniger gelungene Moscheebesuche oder auf die Kenntnisnahme von den sogenannten Fünf Säulen des Islam. Wir möchten tiefer blicken.


I: ‚DIE ZEICHEN DES DEUTLICHEN BUCHES‘ – DER KORAN

Dienstag, 11. Januar, 19.00 Uhr, Meiserstraße 10/II, Großer Hörsaal

Die heilige Schrift der Muslime als Offenbarungswunder: Warum ist der Koran eigentlich nicht mit der Bibel zu vergleichen, und welche Gemeinsamkeiten gibt es dennoch?

II: ‚ALLAHU AHAD, ALLAHU SAMMAD‘ – WIE IST GOTT?

Dienstag, 25. Januar, 19.00 Uhr, Meiserstraße 10/II, Großer Hörsaal

Der Einzige und Unteilbare: Ist das Gottesbild des Islam mit dem jüdischen und christlichen vereinbar? Glauben wir an ein und denselben Gott?

III: ‚KEIN KRIEG IST HEILIG‘ – SALAM UND DSCHIHAD

Dienstag, 1. Februar, 19.00 Uhr, Meiserstraße 10/II, Großer Hörsaal

Die Frage nach der Einstellung zur Gewalt im Islam ist bedrückend aktuell: Warum der Islam die Religion des Friedens ist, und warum dennoch Grund zur Sorge besteht.

IV: DIE KOPFTUCHFRAGE – WAS IST WIRKLICH WICHTIG?

Dienstag, 15. Februar, 19.00 Uhr, Meiserstraße 10/II, Großer Hörsaal

Unser Bild von Muslimen wird erheblich von Bekleidungsregeln und Speiseverboten bestimmt. Wird damit wirklich muslimisches Selbstverständnis erfasst?


EMPFEHLENSWERTE VERANSTALTUNGEN ANDERER TRÄGER

 

GOTTES WORT IN MENSCHENWORT – OFFENBARUNGSFORTSCHRITT INNERHALB DER BIBEL?

Bibeltheologische Tagung mit Prof. Dr. Dr. M. Görg, München und Prof. Dr. H. Kessler, Frankfurt
Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Oktober
Die Hegge, Christliches Bildungswerk, Niesen (bei Warburg/Westfalen)


‚VOR GOTT KEINEN DOPPELPUNKT, NACH IHM KEIN AUSRUFEZEICHEN‘

Tagung mit Prof. Dr. M. Bongardt, Dr. Ch. Grubitz, Elazar Benyoetz
Freitag, 20. bis Sonntag, 24. Oktober
Burg Rothenfels, Rothenfels am Main

Information: www.burg-rothenfels.de oder Telefon 09393/99999

GLAUBEN AUF ALTÄGYPTISCH – DER MENSCH AM NIL UND SEINE GÖTTERWELT

Vortrag von Prof. Dr. Dr. M. Görg, München
Donnerstag, 28. Oktober, 18.00 Uhr
Warburg-Haus, großer Bibliothekssaal, Hamburg


DAS OPFER AM ENDE – OPFERGLAUBE UND OPFERKRITIK
FUNDAMENTALTHEOLOGISCHE PERSPEKTIVEN

Tagung mit Prof. Dr. J. Werbick
Freitag, 5. bis Sonntag, 7. November
Burg Rothenfels, Rothenfels am Main

Information: www.burg-rothenfels.de oder Telefon 09393/99999

 


‚DAS LAND, DAS WIR FÜR ALLE WELT GESEGNET HABEN‘ (Koran 21,11)
ISRAEL – PALÄSTINA: RELIGIONEN ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT

Dreiteilige Vortragsreihe von Dr. Stefan J. Wimmer
MVHS, Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b
Kursgebühr für die gesamte Reihe: 15 EUR.

Die Entwicklung im Nahen Osten lässt auch hartnäckige Optimisten allmählich an der Hoffnung auf eine friedliche Lösung zweifeln. Welches sind die Beweggründe der Akteure für ihr nach rationellen Maßstäben irrwitziges Tun? Nützen sie die Religion(en) dabei aus? Welche Chancen gibt es noch auf eine bessere Zukunft?

I: ‚FRIEDEN ÜBER EUCH‘ – GEWALT- UND VERSÖHNUNG IM ISLAM

Dienstag, 16. November, 18.00 Uhr

II: ‚FRIEDEN ÜBER EUCH‘ – GEWALT- UND VERSÖHNUNG IM JUDENTUM

Dienstag, 23. November, 18.00 Uhr

III: ‚WENN IHR ABER NICHT WOLLT, BLEIBT ES EIN MÄRCHEN‘ –
IST DER NAHOSTKONFLIKT NOCH LÖSBAR?

Dienstag, 30. November, 18.00 Uhr


DER BIBLISCHE JOSEF – TRÄUMER UND TRAUMDEUTER

Vortrag von Prof. Dr. Dr. M. Görg, München, im Rahmen einer Tagung mit M. Goldberger, Zürich

Freitag, 19. bis Sonntag, 21. November, Kloster Bernried, Starnberger See

Veranstalter: TAD (Theologische Arbeitsgemeinschaft im christlich-jüdischen Dialog),
Freunde Abrahams e.V.

Information: Frau A. Glarus, Tel. 08232/8484


RELIGION UND GÖTTERWELT ALTÄGYPTENS UND IHR WIRKEN BIS IN DIE HEUTIGE ZEIT

Vierteilige Vortragsreihe von Andrea M. Gramann, M.A., München
VHS München, Gasteig

Viele von uns stehen der von unzähligen Göttern bevölkerten religiösen Welt Altägyptens irritiert gegenüber. In dieser Vortragsreihe werden aus der Vielzahl der männlichen und weiblichen Gottheiten die Bedeutendsten herausgegriffen und mit ihren Aufgaben, dem Bezug zum Pharao und zum Volk, sowie ihrer Einbindung in Götterkreise und Schöpfungsmythen vorgestellt. Der abschließende religionsgeschichtliche Vortrag zeigt die Auswirkungen des religiösen Denkens der Ägypter auf die Vorstellungen und Glaubensideen unseres Kulturkreises.

I: AMUN, RE UND OSIRIS – DIE HERREN DER ÄGYPTISCHEN GÖTTERWELT

Mittwoch, 12. Januar, 18.30 Uhr

II: HATHOR, SACHMET UND NEITH – DIE DAMEN DES PANTHEON

Mittwoch, 19. Januar, 18.30 Uhr

III: GÖTTERFAMILIEN UND SCHÖPFUNGSMYTHEN

Mittwoch, 26. Januar, 18.30 Uhr

IV: ALLES SCHON MAL DAGEWESEN?
BILDER DER BIBEL UND IHRE WURZELN IM ALTEN ÄGYPTEN

Mittwoch, 2. Februar, 18.30 Uhr


 

UNIVERSITÄTSVERANSTALTUNGEN, DIE DEN MITGLIEDERN DER GESELLSCHAFT FREUNDE ABRAHAMS E.V. OFFEN STEHEN

 

INTERRELIGIÖSES GLAUBEN – BAUSTEINE EINES KONNEKTIVEN BEKENNTNISSES FÜR JUDEN, CHRISTEN UND MUSLIME

Vorlesung von Prof. Dr. Dr. M. Görg, München
jew. Mittwochs 15 Uhr c.t., einstündig, Beginn 20. Oktober
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal 331

Für die drei repräsentativen monotheistischen Weltreligionen, auch ‚abrahamitische Religionen‘ genannt, wird in der Regel eine jeweilige Berufung auf Abraham, den ‚Vater des Glaubens‘, als verbindende Klammer geltend gemacht. Diese wird in der gemeinsamen Orientierung auf einen Schöpfergott hin gesehen, der, allmächtig und allbarmherzig zugleich, als Einer und Einziger sowie als Offenbarer gesprochen, seinen Willen dem Menschen kundgetan und seine endgültige Entscheidung über Recht und Gerechtigkeit angekündigt hat. Zur wechselseitigen Wahrnehmung gehören freilich auch die jeweiligen Ansprüche auf ein unvergleichliches Profil und eine unverwechselbare Tradition. Es ist das Ziel der Vorlesung, das Verbindende und Trennende, die elementaren Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem grundlegenden Respekt vor dem jeweiligen Anderssein zu verbinden und in eine vorläufige Bekenntnisfassung zu integrieren, die von Juden, Christen und Muslimen gesprochen und zugleich mit je eigenen Perspektiven gefüllt werden kann.


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