über Josef und Krösus im Vergleich
Vortrag von Dr. Eva Tyrell
Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19.00 Uhr
Haus der Kulturinstitute, Großer Hörsaal, Katharina-von-Bora-Str. 10, 2. OG
Teilnahmegebühr: 8 € (erm. 7 €)
Im Laufe unseres Lebens geschehen manchmal Dinge, die uns nachdenklich machen. Diese Ereignisse können offen sein für die Deutung als Zufall, logische Verkettung von Einzelereignissen oder göttliche Fügung. Zwei Erzählungen aus dem antiken Mittelmeerraum denken über dieses Thema nach. Sind die Schicksalsschläge im Leben des Lyderkönigs Krösus (griech. Kroisos) und Josefs, des Sohnes von Jakob und Rachel, Zufall oder Ergebnis göttlicher Lenkung? Ist göttliches und menschliches Handeln gleichzeitig denkbar? Oder lässt göttliches Eingreifen ins Geschehen den Menschen keinen Entscheidungs- und Handlungsspielraum?
Im Vergleich der nicht immer eindeutigen Erzählungen aus Herodots Historien und der Hebräischen Bibel wird deutlich, dass die Texte mit mitdenkenden Lesern rechnen und sie zu einer selbständigen Interpretation herausfordern.
Dr. Eva Tyrell wurde 2017/18 an den Universitäten Tel Aviv und Bern mit einer vergleichenden Arbeit zu Vergangenheitserzählungen in der Hebräischen Bibel und Herodot in Judaistik bzw. Altertumswissenschaften promoviert. Sie lebt seit Kurzem wieder in ihrer Heimatstadt München, arbeitet am Stadtarchiv und übersetzt hebräische Erzählungen.