Gegensätzliches gelten lassen

Jüdische und Islamische Textauslegung im Vergleich

Mit Prof. Dr. Daniel Krochmalnik, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, Prof. Dr. Angelika Neuwirth, Arabistin, FU Berlin, Initiatorin des Projektes Corpus Coranicum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften,
Prof. Dr. Prof. Ömer Özsoy, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Montag, 06.10.2014, 19:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Straße 24
Teilnahmegebühr: 8,- € (erm. 7,- €)

Wer sich näher auf Auslegungsweisen von Tora und Koran in jüdischer und islami­scher Tradition einlässt, wird feststellen, dass es hier erstaunliche Nähen gibt. Das jüdische Konzept der Gesichter der Tora, die symbolisch gesprochen bis zu 70 betragen dürfen – d.h. unendlich viele –, und die traditionelle islamische Auffas­sung des Korans als Meer einer Fülle von Deutungsmöglichkeiten entsprechen sich. Erklärungen durften in beiden Traditionen spielerisch die ausgefallensten Schlüsse aus den Texten ziehen und sich dabei auch widersprechen. Kann uns ein Blick auf diese offenen Traditionen helfen, unseren Anspruch auf eine einzige richtige Deutung biblischer Texte neu zu bedenken?