Aufruf zur Kundgebung

Sa. 18. Oktober 2003, 14:00 St.-Jakobs-Platz

Solidarität mit den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt

JA zum Jüdischen Zentrum auf dem St. Jakobs-Platz

Vor 65 Jahren am 9. November 1938 wurden in der ‚Reichsprogromnacht‘ Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Bürgerinnen und Bürger ermordet, misshandelt und verschleppt.

Am 9. November 2003 wird auf dem St. Jakobs-Platz in München der Grundstein gelegt für das jüdische Zentrum auf dem St. Jakobs-Platz – mit Synagoge, Gemeindezentrum, Kindergarten und Schule, koscherem Restaurant und städtischem jüdischen Museum. Damit sollen die jüdischen Bürgerinnen und Bürger im Herzen Ihrer Stadt eine Heimat und eine Zukunftsperspektive erhalten, außerdem soll ein Forum für den Dialog geschaffen werden.

Wenige Wochen vor dem Festakt konnte die Polizei einen Sprengstoffanschlag auf diese Veranstaltung verhindern. Der sichergestellte Sprengstoff hätte für ein verheerendes Attentat ausgereicht.

Seitdem fühlen sich jüdische Bürgerinnen und Bürger in höchstem Maße gefährdet. Für die Stadt München stellt sich die Frage: Welche Rolle spielt der Antisemitismus?

Deshalb ist es Zeit den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt unsere Solidarität zu bekunden. Es ist Zeit unübersehbar deutlich zu machen, dass nicht nur der Münchner Stadtrat und der Freistaat Bayern, sondern auch die gesamte Bürgerschaft über alle Parteien und Konfessionsgrenzen hinweg das Projekt des jüdischen Zentrums befürwortet und unterstützt.

Es sprechen:

Herr Oberbürgermeister Christian Ude
Frau Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler
Herr Weihbischof Engelbert Siebler
Herr Prof. Dr. Bernd Huber (Rektor LMU)
Herr Helmut Schmid (DGB Vorsitzender)
Frau Elke Geweniger (Vors. Kreisjugendring)
Frau Alexandra Kostis (Schülerin)
Herr Dr. h.c. Max Mannheimer (Vorsitzender der Lager-Gemeinschaft-Dachau)

Dieser Text stammt aus dem offiziellen Aufruf zur Kundgebung des Münchner Bündnisses für Toleranz für den Sprecherrat Oberbürgermeister Christian Ude


Zurück zur Auswahl