… in München
Die Freunde Abrahams gratulieren Charlotte Knobloch zum Jüdischen Zentrum Jakobsplatz
15. November 2006
Sehr verehrte Frau Knobloch,
die zurückliegenden Tage haben in unserer Stadt – und weit darüber hinaus – unauslöschliche Eindrücke hinterlassen. Mit der Eröffnung der neuen Hauptsynagoge Ohel Jakob und des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz ist der Israelitischen Kultusgemeinde nicht nur ein imposanter Auftakt für die Rückkehr jüdischer Münchnerinnen und Münchner in das Herz der Stadt gelungen, Sie haben darüber hinaus allen Münchnerinnen und Münchnern ein Geschenk gemacht, ein Geschenk, dessen historische Tragweite sich nicht adäquat in Worte fassen lässt…
Ihnen persönlich und der Israelitischen Kultusgemeinde möchten wir namens der Gesellschaft Freunde Abrahams e.V., die sich – wie Sie wissen – um ein aufrichtiges Verstehen der Religionen bemüht,
dazu sehr herzlich gratulieren:
Wir sehen in der Synagoge einen der imposantesten Sakralbauten der Moderne, mit dem weit über München und Deutschland hinaus eindrucksvolle Zeichen gesetzt werden.
Wir möchten Ihnen danken, denn wir wissen, dass das nun Erreichte maßgeblich auf Ihrem persönlichen Einsatz aufbaut. Unser Dank schließt auch alle mit ein, die sich in welcher Form auch immer um die Realisierung des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz verdient gemacht haben.
Wir freuen uns über die Architektur und ihre Aussagekraft. Die klaren baulichen Bezüge der Synagoge zu Jerusalem drücken – in unseren Augen – die Seele und Mitte des Judentums, und gleichzeitig auch die Religionen Verbindendes aus. Zur Münchner Frauenkirche, mit ihren vom Felsendom inspirierten Kuppeln, schaffen sie einen positiven Spannungsbogen. Wir freuen uns über die von Ihnen intendierte, verbindende Funktion des St. Jakobsplatzes als Forum für Begegnung und Austausch.
Wir hoffen, dass dies gelingen wird. Wir meinen, dass dabei ganz zentrale Bedeutung der öffentlichen Zugänglichkeit der Synagoge zukommt. Der Sicherheitsproblematik bewusst, sind wir der Überzeugung, dass die Stadt und der Staat die erforderlichen Maßnahmen zu tragen haben, damit die Synagoge auch als neue Hauptsehenswürdigkeit der bayerischen Landeshauptstadt wahrgenommen werden kann, und Einheimische wie Touristen sie ebenso offen würdigen können, wie die Frauenkirche oder die St. Jakobskirche nebenan.
Wir wünschen Ihnen, der Kultusgemeinde, und allen jüdischen Münchnerinnen und Münchnern, dass Ihre große Hoffnung von einer helleren Zukunft durch das am Jakobsplatz Erreichte weiter gedeihen kann. Dazu appellieren wir an die Verantwortung Aller, und dazu beten wir um Segen und Beistand des Allmächtigen.
Prof. Dr. Dr. Manfred Görg | Stefan Jakob Wimmer, Ph.D. (Hebr. Univ. Jerusalem) |
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