Am 28. November 2015 wurde erstmalig der nach dem Gründer der Gesellschaft benannte Manfred-Görg-Preis für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog verliehen.
Unter dem Motto „Religion verpflichtet zur Offenheit“ wurde Rückschau gehalten auf Prof. Dr. Dr. Manfred Görg, dem diese Aussage eine zentrale war, und wurden die Preisträger vorgestellt, die dann selbst zu Wort kamen. Dr. Barbara Peveling, geehrt für ihre Dissertation zum Thema „Zwischen Orient und Okzident: Identität und Differenz nordafrikanischer Juden in Frankreich“, stellte in ihrem Festvortrag einen Auszug aus ihren Forschungen vor: Die Wallfahrt französischer Juden in das tunesische Djerba, an der sie selbst teilgenommen hat, und die bis vor kurzer Zeit vor Ort ein bedeutendes religionsverbindendes Ereignis war – ein Moment, das mit zunehmendem Sicherheitsbedürfnis in den Hintergrund gedrängt wird. Professor Dr. Stephan Leimgruber, der für sein Lebenswerk und darin insbesondere für die Forschungen und Bemühungen um Gemeinsamkeiten von Christen und Muslimen geehrt wurde, dankte der Gesellschaft und betonte seine Verbundenheit mit ihren Zielen.
Die Preise bestanden aus je einer Urkunde auf Papyrus und einer Keramik des Künstlers Christoph Gemander, eine dreieckige Stele, die die Verbundenheit der abrahamischen Religionen, aber auch die zu überwindenden Hürden darstellt, die zugleich Offenheit und Zerbrechlichkeit des Dialogs andeutet.
Der Klarinettist Leonid Khenkin umrahmte den Abend mit weinenden und lachenden Klängen aus aller Welt.
Hier einige Impressionen.
Barbara Peeling widmet einen Teil ihres Preisgeldes von 1.000 EUR einer Stiftung, die sich um die Dokumentation des „Camp des milles“ kümmert, eines Internierungslagers in Vichy-Frankreich, von wo aus tausende Juden in Vernichtungslager deportiert wurden (http://www.campdesmilles.org/fondation-objectifs.html).